Für jegliches Planungsprojekt muss ein Bericht über die Planungsabsicht mit einer Vielzahl von Zeichnungen und Spezifikationen vorliegen. Daher sind eine gründliche Vorbereitung und eine gute Dokument- und Projektorganisation unabdingbar. Der Manager für Planungsunterlagen in AutoCAD ist ein hervorragendes Hilfsmittel für das Management Ihrer Zeichnungen während des gesamten Planungsprozesses. Am einfachsten organisiert man die Zeichnungen in der geeigneten Reihenfolge, damit während der Projektarbeit einfach auf sie zugegriffen werden kann. Plansätze ermöglichen es, dass Sie und Ihr Team gleichzeitig an verschiedenen untergeordneten Sätzen arbeiten können, was die Zusammenarbeit und die Verwaltung von Konstruktionspaketen ungemein erleichtert.
Der Manager für Planungsunterlagen kann wie abgebildet in der Multifunktionsleiste unter dem Anwendungsmenü aufgerufen werden. Bei Verwendung der Menüleiste (wobei MENUBAR auf 1 gesetzt ist) befindet er sich wie abgebildet unter dem Dateibereich. Wenn Sie stattdessen die Eingabeaufforderung verwenden wollen, geben Sie „SSM“ ein. Nach der Erstellung eines Plansatzes können Sie ihn wie unten rechts abgebildet auf der Palette des Managers für Planungsunterlagen betrachten.
Prozessüberblick
Anmerkung: Dieser Auszug stammt aus dem Beitrag „Mastering AutoCAD Sheet Sets“ von Autodesk.
Die vom Manager für Planungsunterlagen erstellte Zeichnungsdatei gleicht jeder anderen Zeichnung, die anhand herkömmlicher Methoden erstellt wird. Sie können Geometrie im Modellbereich zeichnen, zusätzliche Layout-Registerkarten erstellen und vieles mehr.
Die einzige technische Einschränkung besteht darin, dass jeder Plan in der Liste des Managers für Planungsunterlagen lediglich auf ein einziges Layout in der Zeichnungsdatei verweisen kann. Sind mehrere Layouts in einer Zeichnung vorhanden, können Sie diese zusätzlichen Layouts in Ihre Planliste importieren.
Technisch betrachtet gibt es keinen Grund, warum nicht mehrere Layouts in Ihrer Zeichnung vorhanden sein können. Es hat sich jedoch in der Praxis bewährt, nur jeweils eine Planzeichnung (DWG-Datei) für jeden Plan pro Satz zu verwenden. Der Hauptvorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass mehrere Benutzer gleichzeitig an verschiedenen Plänen arbeiten können. Sind zwei Pläne vorhanden, die auf verschiedene Layouts in derselben Zeichnung verweisen, wird die Zeichnungsdatei gesperrt, sobald jemand einen dieser Pläne öffnet. Dies ist die herkömmliche AutoCAD-Vorgehensweise.
Auch falls der vorgesehene Prozess für die Implementierung von Plansätzen von Ihrem derzeitigen Arbeitsablauf abweichen sollte, ist deren Verwendung dennoch ratsam. Der Großteil des Prozesses lässt sich ohne Änderungen am aktuellen Arbeitsablauf umsetzen, wobei gleichzeitig erhebliche Produktivitätssteigerungen erzielt werden können.
Im Folgenden finden Sie einen Kurzüberblick über die vorgesehene Funktionsweise von Plansätzen.
1. Erstellen Sie Ihre Modellgeometrie in einer eigenen Zeichnungsdatei (DWG). Fahren Sie mit der Erstellung von Modellgeometrie einschließlich XRefs, verschachtelter XRefs usw. im Modellbereich fort. Befassen Sie sich in dieser DWG-Datei ausschließlich mit dem Modell. Lassen Sie die Layout-Registerkarte einfach unbeachtet und betrachten Sie die Datei als Ihre Modelldatei. Ab jetzt übernimmt die Plandatei das Layout.
2. Erstellen Sie einen neuen Plan im Manager für Planungsunterlagen. Dadurch wird eine neue Zeichnungsdatei (DWG) mit einer aktiven Layout-Registerkarte erstellt. Beim Namen des Plans in der Planliste handelt es sich einfach um eine Verknüpfung mit dem Layout in der DWG-Datei.
3. Öffnen Sie den Plan. Dadurch wird die Zeichnungsdatei mit aktivem Plan-Layout geöffnet.
4. Fügen Sie Zeichnungsansichten zum Plan-Layout hinzu. Hier erstellen Sie Layout-Ansichtsfenster und hängen die Modellzeichnungen als XRefs an. Bei Verwendung der Plansätze wie beabsichtigt erfassen Sie nun Planungsinformationen aus anderen Quellen (im Modellbereich angehängte externe Referenzen) und stellen aus ihnen ein Plan-Layout (Titelblock, Ansichtsfenster, Anmerkungen usw. im Papierbereich) zusammen. Im Modellbereich sollten lediglich die Verweise auf externe Dateien vorhanden sein.
5. Fügen Sie Planinformation zum Plan-Layout hinzu. Sie können Plananmerkungen oder andere planspezifische (Papierbereichs-)Informationen hinzufügen. Sie können zwar prinzipiell im Modellbereich zeichnen, weitere Layouts erstellen usw., doch eigentlich sollte es sich bei dieser DWG-Datei um einen einzelnen Plan mit externen Referenzen auf Modellzeichnungen handeln.
Der oben beschriebene Prozess wird bei Plansätzen nicht streng durchgesetzt. Sie sollten jedoch überlegen, wie Sie so zu diesem Prozess übergehen können, dass der Vorteil der Plansatzfunktion voll zur Geltung kommt.
Mit Ausnahme der Unterbringung von Modell und Layout in zwei verschiedenen Zeichnungen sollten Sie mit allgemeinen Konzepten wie XRefs, Modellbereich, Ansichtsfenster und Layouts vertraut sein.
Gemeinsame Nutzung von Plansätzen
Plansätze lassen sich gemeinsam im Team nutzen, was den Netzwerkzugriff, die Zusammenarbeit im Internet und die E-Mail-Übermittlung einschließen kann. Diesem Team können auch Mitglieder angehören, in deren Software der Manager für Planungsunterlagen nicht verfügbar ist.
Teamarbeit mit dem Manager für Planungsunterlagen
1. Wenn Sie Plansätze in einem Team verwenden, sollten alle Mitglieder Netzwerkzugriff auf die Plansatzdaten (DST-Datei) und die Zeichnungsvorlagen (DWT-Dateien) haben, die mit dem Plansatz verbunden sind: Jedes Teammitglied kann den Plansatz öffnen und die Plansatzdaten aus der DST-Datei in den Manager für Planungsunterlagen laden.
2. Bei jeder Änderung, die eines der Teammitglieder vornimmt, wird kurz die DST-Datei geöffnet, und die darin gespeicherten Daten werden aktualisiert. Wenn die DST-Datei geöffnet ist, wird neben dem Namen des Plansatzes in der linken oberen Ecke des Managers für Planungsunterlagen ein Sperrsymbol angezeigt.
3. Ein grüner Punkt im Sperrsymbol weist darauf hin, dass die DST-Datei durch den Manager für Planungsunterlagen auf Ihrem Computer vorübergehend gesperrt wurde.
4. Ein roter Punkt im Sperrsymbol weist darauf hin, dass die DST-Datei durch den Manager für Planungsunterlagen auf dem Computer eines Teammitglieds vorübergehend gesperrt wurde.
5. Ein gelber Punkt im Sperrsymbol weist darauf hin, dass sich der Plan in einem bestimmten Status befindet, z. B. dass die Dateieigenschaften schreibgeschützt sind.
6. Andere Teammitglieder können die Änderungen an den Plansätzen in der Strukturansicht des Managers für Planungsunterlagen automatisch mitverfolgen./p>
7. Wenn alle Mitglieder des Teams Zugriff auf die DWT-Dateien des Plansatzes haben, werden neue Zeichnungsdateien und die zugehörigen Pläne mit der gleichen Zeichnungsvorlage erstellt. Gleichzeitig werden die Seiteneinrichtungen für diese Zeichnungen standardisiert.
8. Statusdaten für die Pläne im aktuellen Plansatz sind auch für andere Teammitglieder verfügbar. Die Statusdaten werden in der Strukturansicht angezeigt. Sie weisen auf die folgenden Umstände hin:
9. Der Plan kann bearbeitet werden.
10. Der Plan ist gesperrt.
11. Der Plan fehlt oder befindet sich an einem unerwarteten Speicherort.
12. Die aktiven Pläne anderer Teammitglieder werden automatisch nach Statusänderungen abgefragt. Die Strukturansicht wird in Ihrer Sitzung des Managers für Planungsunterlagen aktualisiert. Der Abfragezyklus überspringt das Abfrageintervall in Ihrer Sitzung, wenn ein Befehl aktiv ist. Um eine Aktualisierung des Planstatus zu erzwingen, klicken Sie in der Registerkarte Planliste auf Planstatus aktualisieren.
13. Sie können auf einen beliebigen Plan klicken, um im Detailbereich des Managers für Planungsunterlagen weitere Informationen anzuzeigen.
14. Plansätze können mit wenigen Einschränkungen auch in Teams ohne Netzwerkzugriff bzw. ohne Zugriff auf den Manager für Planungsunterlagen verwendet werden. Diese Teammitglieder verwenden möglicherweise eine ältere Version von AutoCAD LT oder AutoCAD. In diesen Fällen können nicht alle Teammitglieder auf die DST-Datei zugreifen. Relevante Informationen aus der DST-Datei werden jedoch in jeder Zeichnungsdatei (im Cache) gespeichert. Die Plansatzdaten wie benutzerspezifische Eigenschaften werden beibehalten, wenn die Zeichnungsdatei von anderen Teammitgliedern verwendet wird.
15. Wenn ein Teammitglied Informationen in der DST-Datei ändert, müssen die Daten in den verschiedenen Zeichnungsdateien ggf. aktualisiert werden. Ein Plan wird aktualisiert, indem Sie bei geöffnetem Plansatz den Plan öffnen und speichern.
16. Mit der Option „Alle Pläne erneut speichern“ im Kontextmenü des Plansatzes können Sie auch alle Pläne in einem Plansatz automatisch aktualisieren. Zeichnungsdateien, die in einem früheren DWG-Dateiformat gespeichert wurden, werden ohne Änderung des Formats gespeichert.
Verwenden von Plansätzen in einer Netzwerkumgebung
Diese Ressource zur Verwendung von Plansätzen in einer Netzwerkumgebung ist als Übung 0 enthalten und bezieht sich auf Beispiele für Plansätze, darunter „IRD Addition“. Dies veranschaulicht, wie der Arbeitsablauf in einer Netzwerkumgebung aussehen würde.
Übung 0: Beispiele für Plansätze
Zuerst betrachten wir die Beispiele für Plansätze, die Teil Ihrer AutoCAD-Installation sind. Autodesk stellt drei Beispiele für Plansätze als Orientierung bereit, die zur Veranschaulichung eines Plansatzes für Architektur, Tiefbau und Mechanik dienen.
1. Starten Sie AutoCAD und verwenden Sie die Palette des Managers für Planungsunterlagen (Strg+4) wie unten links abgebildet, um den Ordner mit den drei Beispielen für Plansätze zu öffnen.
2. In jedem Ordner befindet sich ein Plansatzbeispiel.
3. Öffnen Sie jeweils einen Plansatz und betrachten Sie alle Eigenschaften des Managers für Planungsunterlagen.
4. Ziehen Sie sie bei der Erstellung eigener Plansätze als Hilfsmittel und Referenzen heran.
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Sam Lucido ist CAD-Manager und leitender Tiefbauplaner bei Haley & Aldrich, Inc. In diesen Funktionen gibt er Workshops zu CAD-Standards, Werkzeugen und Produktivitätsmethoden für Manager und Nichtmanager in und außerhalb von Unternehmen. Er bietet Unterstützung bei einer Vielzahl von Planungsprojekten in den Bereichen Architektur, Tiefbau und Mechanik. Er kann eine über 25-jährige Erfahrung auf den Gebieten Produktionsdesign und -entwurf, Benutzersupport und Koordination von Standards vorweisen. Mit Begeisterung setzt er sich im Teamumfeld dafür ein, möglichst zeitnah möglichst hochwertige Projektergebnisse zu erzielen. Sam teilt sein Wissen über das Autodesk Knowledge Network (AKN) und hat zwischen 2011 und 2018 zwölf Artikel für AUGIWorld verfasst. Er ist Inhaber und Betreiber der Website CADproTips.com und verfügt über eine professionelle AutoCAD-Zertifizierung.