JELLYFISH PICTURES
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STATE OF DESIGN & MAKE
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Für das renommierte Visual-Effects-Unternehmen Jellyfish Pictures bedeutet digitale Transformation, das Studio zu den Künstlern zu bringen. Das Unternehmen hat ein Team preisgekrönter Designer und Programmierer durch turbulente Zeiten geführt: Durch verstärkte Investitionen in Cloud-Technologie ist es gelungen, hybride Teams in einem virtuellen VFX-Studio zusammenzubringen. Jellyfish Pictures sind in den letzten zehn Jahren digital gereift. Dadurch hat sich das Unternehmen trotz des steigenden Wettbewerbsdrucks auf dem Markt einen Wettbewerbsvorsprung verschafft – mit seiner globalen Belegschaft, mehr Effizienz und mehr Nachhaltigkeit im Betrieb.
Mithilfe von Cloud-basierter Technologie bindet Jellyfish seine ortsunabhängig arbeitenden Mitarbeiter in der ganzen Welt in eine Arbeitsumgebung ein, die mit der des (hier abgebildeten) Teams in der Londoner Zentrale fast identisch ist. Bild mit freundlicher Genehmigung von Jellyfish Pictures.
Es sind stürmische Zeiten für britische Unternehmen aller Branchen mit multinationaler Kundschaft. Der Brexit, COVID und die digitale Transformation haben viele Unternehmen zu Änderungen ihrer Arbeitsweise und sogar bei ihrer Kundschaft gezwungen. Doch für zukunftsorientierte Unternehmen waren diese disruptiven Einflüsse der Katalysator für eine Neuausrichtung und neues Wachstum.
Für das Londoner Unternehmen Jellyfish Pictures aus der Medien- und Unterhaltungsbranche erwiesen sich die letzten Jahre als gute Gelegenheit, die operativen Veränderungen zu erproben, die das Unternehmen schon lange vorgenommen hatte, bevor das Chaos zuschlug: Durch präventive digitale Maßnahmen hatte sich Jellyfish fit für die Zukunft gemacht und für unsichere Zeiten gewappnet. Jellyfish erstellt visuelle Effekte und Animationen für einige der größten Namen in Hollywood, darunter Star Wars: Die letzten Jedi für Lucasfilm/Disney, Stranger Things für Netflix und Watchmen – Die Wächter für HBO. In mehr als 20 Jahren wurde es von der Branche vielfach für seine kreativen Innovationen gelobt, und im Trophäenregal steht eine stattliche Anzahl von British Academy Film Awards und Emmys.
Für das Geschäftsmodell von Jellyfish war die Nutzung modernster Technologie und ihre effektive Anwendung fast vom ersten Tag an grundlegend. Die strategische Entscheidung, frühzeitig auf die Cloud-Technologie zu setzen, hat sich als besonders vorteilhaft für das Geschäft des Studios erwiesen, da die Teams so effizienter und nachhaltiger zusammenarbeiten können.
Jeremy Smith (rechts) spricht mit Autodesk VP Diana Colella auf der Bühne der Autodesk University 2022 über die digitale Transformation von Jellyfish Pictures.
„Alles begann vor zehn Jahren. In der Medien- und Unterhaltungsbranche hatte der Umstieg auf Cloud-basierte Technologie damals noch nicht so recht begonnen“, berichtet Jeremy Smith, Chief Technology Officer bei Jellyfish. „Schon damals zwangen uns die Umstände, anders zu denken.
Unser erstes Studio befand sich in der Londoner Innenstadt. Aber London ist teuer, und ausreichend große Räume sind kaum zu finden. Daher sind wir in mehrere Gebäude umgezogen. Für unsere Infrastruktur bedeutete das, dass wir die gesamte Technologiebereitstellung praktisch für jeden Standort komplett replizieren mussten.“
Dieses Modell war an sich schon kostspielig, aber dann kam auch noch der Brexit dazu. „Die Hälfte unserer Belegschaft kam aus anderen europäischen Ländern, und es war nicht klar, ob diese Mitarbeitenden in Großbritannien bleiben konnten oder nicht“, erinnert sich Smith. „COVID war ein weiterer Beschleuniger. Beides zusammen bestärkte uns in unserer längerfristigen Planung: Wir brauchten überwiegend ortsungebundenes Personal und mehr regionale Niederlassungen. Also beschlossen wir, unsere Arbeitsweise zu überdenken.“
Anstatt seine Künstler ins Studio zu holen, brachte Jellyfish das Studio zu den Künstlern. Alle sollten weiterhin unter einem Dach arbeiten – aber unter einem virtuellen Dach. Dank unserer technologischen Infrastruktur ist es uns gelungen, viel Personal anzuwerben, denn wir können damit Menschen aus der ganzen Welt einstellen“, berichtet Smith. „Medienunternehmen müssen offen für eine verteilte Belegschaft sein, denn vor Ort gibt es zu wenig Leute, die die Mengen an Inhalten erstellen können, die heutzutage in Auftrag gegeben werden.“
Jellyfish hat seine früheren Schritte in die Cloud ausgeweitet und seinen gesamten kreativen Workflow mit Tools wie Autodesk Maya, MotionBuilder (Englisch), Mudbox und Flow Production Tracking (früher ShotGrid) digitalisiert. „Dadurch können wir Talente von überall rekrutieren und ihnen eine flexible Arbeitsmöglichkeit in einer ortsunabhängigen oder hybriden Umgebung anbieten. So können sie auf eine Weise arbeiten, die ihnen maximale Produktivität und eine gute Work-Life-Balance ermöglicht.“
„Dank unserer technologischen Infrastruktur ist es uns gelungen, viel Personal anzuwerben, denn wir können damit Menschen aus der ganzen Welt einstellen.“
—Jeremy Smith, Chief Technology Officer, Jellyfish Pictures
Dank ihrer Teamarbeit und vernetzter Arbeitsabläufe, die einen effektiven Datenaustausch zwischen internen Teams und anderen Anbietern gewährleisten, bleiben die Künstler von Jellyfish Pictures engagiert und kreativ. Bild mit freundlicher Genehmigung von Jellyfish Pictures.
Mit dem frühzeitigen Einstieg in die digitale Reife befindet sich Jellyfish in guter Gesellschaft. Durch die digitale Transformation können sich Unternehmen schnell auf veränderte Bedingungen einstellen. Unternehmen, die sich schon frühzeitig auf diesen Weg begeben haben und deren digitale Transformation gute Fortschritte gemacht hat, gelten als digital reifer und erweisen sich als resilienter.
Der Bericht 2023 State of Design & Make (.de) über eine globale Studie von Autodesk zeigt, dass digital reife Unternehmen – insbesondere Unternehmen in der Konstruktions- und Fertigungsbranche, die Räume, Orte, Objekte und Erlebnisse schaffen – mehr in Talentlösungen investieren und Mitarbeitende aus einem breiteren geografischen Umfeld beschäftigen. Für Branchen, die auf einen digitalen Entwicklungs- bzw. Planungsprozess mit Zusammenarbeit setzen, um ein physisches Ergebnis zu liefern, ist klar, dass die Zukunft von der erfolgreichen Implementierung der Digitalisierung in ihren Belegschaften abhängt: Fast 80 % der Führungskräfte in den Unternehmen glauben, dass die Zukunft ihres Unternehmens von digitalen Tools abhängt.
Doch bei allem Hype um die digitale Transformation sind die Vorteile noch nicht gleichmäßig verteilt. „Unsere Branche steht immer noch vor der Herausforderung, dass die Mitwirkenden nicht ausreichend vernetzt sind“, erklärt Smith. „Trotz aller Fortschritte arbeitet die Branche häufig noch isoliert, und Lieferant A weiß nicht, was Lieferant B tut.“
Smith meint, dass die fehlende gemeinsame Basis die Zusammenarbeit mehrerer Studios an einem Projekt deutlich erschwert. „Wenn wir mit Produktionsfirmen wie Netflix, DreamWorks, Disney und anderen zusammenarbeiten, müssen wir in der Lage sein, Dateien auszutauschen. Doch das ist häufig mit einem mühseligen, manuellen Prozess verbunden. Wir müssen dies in unseren eigenen Arbeitsablauf einbringen und nach Abschluss unserer Arbeiten wieder verfügbar machen. Die herkömmliche Methode hierfür ist zwar zuverlässig, aber auch veraltet.“
Die Projektmanagement- und Pipeline-Software Flow Production Tracking von Autodesk ermöglicht es dem Jellyfish-Team, seine digitalen Assets zu verfolgen, zu planen, zu überprüfen, daran zusammenzuarbeiten und sie zu verwalten.
Um derartige Effizienzmängel zu überwinden, setzt Jellyfish auf Flow Production Tracking (früher ShotGrid). Mit der Cloud-basierten Produktionsmanagement-Software und den Überprüfungswerkzeugen können die Künstler im Studio ihre Visionen zum Leben erwecken, im Team an denselben Dateien zusammenarbeiten und dabei die Termine und Budgets im Blick behalten.
„Die Lösung ist sehr hilfreich“, lobt Smith. „Wir können damit sicherstellen, dass das gesamte Team an den richtigen Aufgaben arbeitet und über alle Daten und Informationen verfügt, die es dazu braucht. Dadurch, dass sie Cloud-basiert ist und der Zugriff über den Browser möglich ist, eignet sie sich besonders gut für die Zusammenarbeit unserer Mitarbeitenden. Es spielt keine Rolle, ob sie zu Hause oder im Büro arbeiten. Alle können auf einer gemeinsamen Plattform mit denselben Daten arbeiten.“
Studios, die Cloud-basierte Technologie zur Optimierung der Datenbereitstellung zwischen mehreren Standorten und zur Verbesserung der Zusammenarbeit einsetzen, können schneller reagieren, wenn sich auf den Märkten der Wind dreht oder es in bestimmten geografischen Regionen zu Personalengpässen kommt. Bild mit freundlicher Genehmigung von Jellyfish Pictures.
Ein weiterer Vorteil der digitalen Transformation von Jellyfish Pictures ist die Möglichkeit zu einer nachhaltigeren Arbeitsweise. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen VFX-Inhalten wächst. Dadurch steigt der Bedarf an hoher Rechenleistung und der Energiebedarf. Durch die Optimierung von Arbeitsabläufen und Rechenzyklen sowie Cloud-basierte Technologie von Autodesk und anderen Anbietern kann Jellyfish physische Hardware in Gebieten ansiedeln, die im Hinblick auf den Energieverbrauch optimaler sind.
Das spart Energie, ist gut für den Planeten, und die Kosteneinsparungen sind gut fürs Geschäft. „Wir achten darauf, dass unser gesamter Arbeitsablauf möglichst optimiert ist, damit wir keine Rechenzyklen verschwenden“, erklärt Smith. „Wir müssen viele HPC-Workloads rendern, und das ist extrem teuer. Nicht nur die Ausführung von Tausenden von Kernen, sondern auch die Kühlung der Hardware ist äußerst energieintensiv. Wir verlagern diese HPC-Workloads buchstäblich rund um den Globus an Standorte, an denen Energie billiger ist. Das ist eine der einfachsten Maßnahmen für mehr Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit.
Jellyfish schreitet auf seinem digitalen Weg weiter voran – und auf dem Weg zu mehr Vernetzung. Dank seiner digitalen Reife ist das Unternehmen hervorragend aufgestellt, um auf seinem Gebiet führend zu sein. Wie in so vielen Branchen ist Zusammenarbeit durch Technologie einfacher geworden, aber es gibt auch immer noch Herausforderungen. „Der Knackpunkt ist, alle aus ihrer isolierten Arbeitsweise herauszuholen“, meint Smith. „Nehmen wir beispielsweise an, dass Sie Inhaber von geistigem Eigentum sind, ich bin Designer bei Jellyfish und möchte ein 3D-Modell erstellen. Im Idealfall sollten wir an demselben Asset zusammenarbeiten und denselben gemeinsamen Speicher nutzen.“
Für Smith ist die Standardisierung ein entscheidender Schritt, um diese Hürden zu überwinden. Die Branche bewegt sich in Richtung Universal Scene Description (USD), ein Open-Source-Format für 3D-Szenenbeschreibungen und Dateien zur Erstellung von Inhalten und zum Austausch von Inhalten in verschiedenen Tools. „Ich glaube, dass die Hauptprioritäten für die Medien- und Unterhaltungsindustrie in Zukunft in der Standardisierung von Tools, Dateiformaten und Benennungskonventionen liegen werden – und dass proprietäre Datenformate nicht mehr zeitgemäß sein werden“, meint Smith.
„Ich wünsche mir, dass wir künftig auch zur Branche beitragen und gemeinsam mit Unternehmen wie Autodesk und anderen Anbietern an der Entwicklung der Tools arbeiten können, die wir verwenden. All diese Branchen haben die gleichen Probleme, und viele dieser Probleme lassen sich mit den gleichen Bausteinen lösen. Es kommt nur darauf an, wie wir sie zusammenfügen.“
In diesem neuen globalen Forschungsbericht von Autodesk erfahren Sie, was die treibenden Faktoren für den Wandel in Architektur, Ingenieurwesen, Bauwesen, Produktentwicklung, Fertigung, Medien und Unterhaltung sind.