Bedingt durch den Innovationsdruck setzen sich progressive Ansätze wie Generatives Design und DfMA branchenübergreifend zunehmend durch. Generatives Design ist ein iteratives Verfahren zum computergestützten Erstellen und Testen unterschiedlicher Entwurfsoptionen unter Berücksichtigung aller relevanten Planungsziele, Parameter sowie Zwangs- und Nebenbedingungen. DfMA, also die fertigungs- und montagegerechte Planung bzw. Produktgestaltung, unterstützt eine effizientere Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Projektbeteiligten – Planungsexperten/Architekten, Ingenieuren, Fertigungswerkstätten, Auftragnehmern und Unterauftragnehmern – im Zuge des gesamten Planungs- bzw. Produktentwicklungsverfahrens zur Realisierung gemeinsamer Ziele.
Das Londoner Architektur-, Ingenieur- und Planungsbüro Bryden Wood konnte durch die Automatisierung und Umstellung auf DfMA die Investitionskosten um bis zu 30 % reduzieren und die Abwicklungsfristen bei vielen Projekten um 20 % verkürzen. Baupläne, deren Erstellung mit herkömmlichen Verfahren 15 Monate gedauert hätte, sind nun innerhalb von zwei Tagen fertig.
Bei der Planung des zehnstöckigen Gewerbekomplexes The Forge am Südufer der Themse – dem ersten Bauprojekt, das den Standard für ein Bürogebäude mit Netto-Null-Emissionen des UK Green Building Council erfüllt – konnte Bryden Wood die Möglichkeiten des Generativen Designs voll ausreizen. In einem automatisierten Planungsverfahren wurden standardisierte Einzelteile werkseitig zur Schnellmontage auf der Baustelle vorgefertigt. Effizienzgewinne ergaben sich u. a. durch die Vorfertigung der Hauptträger mit aufeinander abgestimmten Aussparungen für Ver- und Entsorgungsleitungen.
Beispiele wie diese veranschaulichen, wie sich Unternehmen in den Bereichen Produktdesign und Fertigung sowie Architektur, Ingenieurtechnik und Bauwesen neuartige Verfahren wie Generatives Design und DfMA zunutze machen, um Innovation zu fördern und Effizienzgewinne zu erzielen – insbesondere durch engere Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten während des gesamten Prozesszyklus.
Unter heutigen Marktbedingungen ist der Innovationsdruck in den betreffenden Branchen stärker als je zuvor. Die Umstellung auf zukunftsfähige Technologien ist eine wesentliche Voraussetzung zur Bewältigung dieser Herausforderung und Erschließung der damit verbundenen Chancen. Unternehmen, die heute die entsprechenden strategischen Weichenstellungen vornehmen, verschaffen sich mittel- und langfristig entscheidende Wettbewerbsvorteile.