Die Herausforderungen bei der virtuellen Planung und baulichen Umsetzung des Bird Paradise konnten laut Projektleiter Patrick Chia optimal bewältigt werden, indem alle Teams bei Obayashi Singapore Autodesk Revit und Autodesk Navisworks einsetzten. „Das Wichtigste ist, dass die digitale Welt genau mit der realen Umgebung übereinstimmt. Das erreicht man nur, wenn alle Projektbeteiligten durchgängig zusammenarbeiten. Nur dann können die Daten aller Beteiligten zu einer einzigen Quelle der Wahrheit verschmelzen, sodass wir die Vorteile des digitalen Zwillings voll ausschöpfen können.“
Am Anfang stand dabei die Aufnahme eines hochgenauen digitalen Geländemodells mit Drohnen und 3D-Scannern – die ideale Technologie für das große und unwegsame Areal. Die dabei gewonnenen Daten wurden in Revit verarbeitet. Mit Autodesk ReCap Pro wurden unter anderem Punktwolken, Orthomosaikbilder, Toposurface-Modelle und 3D-Konturlinien für nachfolgende Anwendungen erzeugt.
„Anstelle der herkömmlichen Vermessungsverfahren haben wir für die sehr umfangreichen Geländeaufnahmen eine Drohne eingesetzt und konnten mit dieser Technologie ein vollwertiges digitales Geländemodell erstellen“, erklärt Paul Andaya, BIM-Manager für das Projekt. „Mit Revit und Dynamo konnten wir die Unterschiede zwischen den vorhandenen und geplanten Höhen gut analysieren. Dadurch ließen sich nicht nur die Erdbewegungen zwischen Aushub und Aufschüttung optimieren, sondern auch die Baggerarbeiten und die Entsorgung von Bodenmaterial auf ein Minimum reduzieren. Auf diese Weise sind beispielsweise diese wunderschönen terrassierten Reisfelder entstanden, die perfekt in das Gelände passen.“
Um den Lebensraum der Vögel so gut wie möglich zu schützen, spielten die Umweltverträglichkeit und die Nachhaltigkeit des Projekts eine große Rolle. „Wir nutzten die Orthomosaik-Bilder der Drohnenaufnahmen zusätzlich zur Dokumentation des Originalzustandes des Geländes. Diese können wir mit den geplanten Maßnahmen genau überlagern und so sicherstellen, dass Eingriffe in die Natur vermieden werden“, so Andaya. „Ohne digitalen Zwilling wäre es ungleich schwieriger, die Umweltauswirkungen der einzelnen Bauphasen zu überwachen.“
„Die Kombination aus Punktwolken und der integrierten BIM-Umgebung in Navisworks ermöglichte uns eine vollständige Visualisierung des Projekts. So konnten wir kritische Probleme noch während der Planung identifizieren und lösen“, zeigt sich Andaya zufrieden. So wurde der Entwurf, der ursprünglich als Tonmodell vorlag, mit einem 3D-Laserscanner in ein 3D-Oberflächengitter umgewandelt und für die nahtlose Integration mit BIM optimiert, um die Grundlage für einen digitalen Zwilling zu bilden.
„Alle liebten dieses Werkzeug. Es half Bauherrn ebenso wie den Fachplanern und den Subunternehmern dabei, die Qualität des Entwurfs zu beurteilen und eine reibungslose Koordination sicherzustellen. Außerdem erleichterte es die Erstellung detaillierter und schematischer Zeichnungen und die Mengenermittlung“, erklärt Andaya.
Auch außergewöhnliche Aufgabenstellungen konnten optimal gemeistert werden. So sollten die tragenden Elemente und die Leitungen der technischen Gebäudeausrüstung innerhalb eines natürlich geformten Felsblocks verlaufen, der in einem Wasserbecken platziert werden sollte. Dank Laserscanning, Autodesk 3ds Max und Navisworks konnten auch hier Interferenzen zwischen den Fachplanungen aufgelöst werden. Sämtliche Zeichnungen und Fertigungsleistungen, die auf der Grundlage der SSoT erstellt wurden, erreichten eine exzellente Qualität.