Neben einem ausgeprägten Sinn für ansprechendes Design ist MJK außerdem für kurze Lieferfristen bekannt. Auch hier ließen sich dank Generativem Design Vorteile erschließen: Betrug die normale Durchlaufzeit einer Komponente für die Harley-Davidsons bisher bis zu zwei Tage, so lassen sich die per Computer generierten Modelle nun innerhalb eines einzigen Tages umsetzen – in Butterworths Augen ein sensationeller Erfolg.
„Man lernt mit der Zeit dazu”, versichert er. „Am Anfang gab es einige Startschwierigkeiten, da das Ganze für mich noch Neuland war. Es gab zum Beispiel eine Menge Begriffe, die ich nicht verstand. Aber wenn man sich darauf einlässt, ist der Prozess wirklich intuitiv.“
Angesichts des Erfolgs seiner Gabelbrücke zieht das Team von MJK in Betracht, auch andere Produkte im generativen Verfahren herzustellen. „Wir experimentieren zurzeit mit Felgen, Kettenantrieben und einer Reihe kleinerer Komponenten“, so Butterworth. „Die Ergebnisse entsprechen noch nicht ganz unseren Vorstellungen, aber wir sind zuversichtlich, dass wir Verbesserungen feststellen werden, je mehr wir über die Technologie lernen.“
Als einer der größten Vorteile hat sich die Zeiteinsparung erwiesen, die sich aus der Möglichkeit ergibt, sämtliche Details in Fusion 360 zu entwerfen, zu simulieren und zu verfeinern. Obwohl das Produkt bei MJK bereits seit Jahren genutzt wird, habe der Einsatz von Generativem Design, so Butterworth, seinem Team neue Chancen eröffnet.
„Die bearbeitbaren Modelle sind von unschätzbarem Wert“, meint er. „Ich weiß, dass eine Komponente sämtliche Leistungstests bestehen wird, noch bevor ich überhaupt mit dem Programmieren der Fräse beginne. Ich muss die Belastbarkeit nicht manuell prüfen und kann übermäßigen Planungsaufwand vermeiden. Keine Ahnung, wie die Gewichtsoptimierung im Rahmen der Simulation genau funktioniert – aber auf jeden Fall hat das im Generativen Design entworfene und anschließend im CNC-Fräsverfahren mit 2,5-Achs-Bearbeitung gefertigte Modell unsere Anforderungen auf Anhieb erfüllt.“
Die Software ermöglicht die Erstellung von Kostenschätzungen für verschiedene Entwürfe und Herstellungsverfahren – eine Funktion, die es dem Team von MJK ermöglicht, flexibel zu bleiben und sich jeweils kurzfristig für die beste Fertigungsmethode zu entscheiden.