Skip to main content

Dian Fossey: Campus in Ruanda trägt das Erbe der Primatologin weiter

Blick auf dem Ellen DeGeneres Campus des Dian Fossey Gorilla Fund in Ruanda.
Der Ellen DeGeneres Campus des Dian Fossey Gorilla Fund in Ruanda. Credit: Iwan Baan.
  • Der knapp fünf Hektar große Ellen DeGeneres Campus trägt das Erbe der Primatologin Dian Fossey weiter – ein so einzigartiger wie nachhaltiger Forschungsort für die einheimischen Gorillas. Zuvor in der Stadt gelegen, befindet sich der Campus nun in unmittelbarer Nähe des Lebensraum der Gorillas, was den Forschenden ihre Arbeit erheblich erleichtert
  • Wie kaum ein anderes Projekt verkörpert der Campus die Prinzipien einer nachhaltigen Projektentwicklung bei Planung, Errichtung und Betrieb. Hierfür orientierte sich die für die Planung und Umsetzung verantwortliche MASS Design Group konsequent an den Auswirkungen des Projekts in fünf Kategorien: Umwelt, Wirtschaft, Bildung, Gleichstellung und Emotionen 
  • Begrünte Dächer, einheimische Pflanzen, lokale Baustoffe und ein natürliches Abwasserreinigungssystem sind nur einige Highlights des Projekts und seiner Architektur, an dessen Planung und Bau mehr als 2.400 Menschen aus Ruanda beteiligt waren

Gorillas zählen nicht nur wegen ihrer beeindruckenden Erscheinung zu den faszinierendsten Lebewesen auf unserem Planeten. Die bis zu 200 kg schweren Säugetiere haben auch einen hohen ökologischen und ökonomischen Wert: Gorillas tragen dazu bei, die tropischen Regenwälder zu erhalten, die die für saubere Luft, intakte Wasserkreisläufe und lebenswichtige Medikamente sorgen – wichtige Lebensgrundlagen für uns Menschen.

Leider sind Gorillas vom Aussterben bedroht. Da ihr Lebensraum zunehmend schwindet und sie zudem durch Wilderei und Krankheiten dezimiert werden, sinkt die Zahl der Individuen seit Jahrzehnten stetig. Nach Angaben des World Wildlife Fund (WWF) sind die Populationen der östlichen und westlichen Flachlandgorillas in Zentralafrika seit den 1990er Jahren um mehr als 50 % bzw. um mehr als 60 % zurückgegangen.

Der Berggorilla – eine Unterart, die für ihr dickes Fell und ihren hochgelegenen Lebensraum bekannt ist – ist vor dem Hintergrund dieses Trends eher die Ausnahme. Nachdem auch ihre Zahl im 20. Jahrhundert drastisch zurückgegangen war, ist die Population der Berggorillas in Zentralafrika laut einem Bericht des WWF von 620 im Jahr 1989 auf heute etwa 1.004 angestiegen. Die Organisation führt die Erholung der Population auf die Bemühungen couragierter Gorillaschützer wie Dian Fossey zurück. Die weltbekannte Primatologin untersuchte fast 20 Jahre lang das Verhalten der Gorillas im afrikanischen Kongobecken und mobilisierte die Öffentlichkeit für deren Schutz.

Über Dian Fossey und ihr Erbe

Dian Fossey wurde 1985 ermordet in ihrer Hütte in dem von ihr 1967 gegründeten Karisoke Research Center aufgefunden. Über das Motiv dieser nie aufgeklärten Straftat gibt es unterschiedliche Spekulationen, darunter die weit verbreitete Annahme, dass sie aus Rache für ihren leidenschaftlichen Kampf gegen die illegale Wilderei der Gorillas getötet wurde. Ihr Lebenswerk wirkt jedoch weit über ihren Tod hinaus. Der Dian Fossey Gorilla Fund setzt sich auch noch fast 40 Jahre später für die Erhaltung, den Schutz und die Erforschung der Gorillas und ihrer Lebensräume in Afrika ein und sichert insbesondere die Finanzierung dieser wichtigen Maßnahmen.

Und es kommt noch besser: Mit dem Ellen DeGeneres Campus of the Dian Fossey Gorilla Fund steht nun eine zweckmäßige Infrastruktur zur Verfügung, die dem modernen Gorillaschutz mehr denn je gerecht wird. Der knapp fünf Hektar große Campus mit seiner einzigartigen Architektur wurde durch den von der US-amerikanischen Moderatorin, Komikerin, Schauspielerin und Autorin Ellen Lee DeGeneres ins Leben gerufenen Ellen Fund finanziert. Der in jeder Hinsicht bemerkenswerte Gebäudekomplex konnte im Februar 2022 in der Nähe des Parc National des Volcans im Nordwesten Ruandas eröffnet werden, wo bereits Fossey die Gorillas studierte. In enger Zusammenarbeit haben der Fossey Fund und die MASS Design Group Natur- und Artenschutz in diesem Projekt mit einer zeitgemäßen nachhaltigen Bauweise verbunden, und sorgen so dafür, dass Fosseys Vermächtnis von einer neuen Generation von Umweltinteressierten weltweit weitergetragen wird.

Zweckmäßigkeit bestimmt den Entwurf des Campus

Das verantwortliche Planungsbüro MASS und der Fossey Fund setzten von Anfang an gemeinsam auf eine gleichermaßen ganzheitliche wie fokussierte Arbeitsweise. Das Besondere: MASS verfügt seit 2014 mit der Purpose Built Series über eigens entwickelte Entwurfsprozesse, Prinzipien und Instrumente, mit denen gemeinnützige Organisationen und deren Finanzierende größere Projekte gezielt auf deren Wirkungen optimieren können. Die Erfahrungen des Planungsunternehmens zeigten, dass besonders langfristige und kapitalintensive Investitionsprojekte (sogenannte Capital Projects) die besten Ergebnisse erzielen, wenn alle Entwurfsentscheidungen an einem übergeordneten Projektziel gemessen werden. Für den Fossey Fund bestand dieses Ziel darin, die nächste Generation von Umweltschützern mithilfe der Gorillas nachhaltig zu inspirieren und auszubilden.

„Die eigentliche Inspiration für dieses Projekt kam von Dian Fossey selbst und der großartigen Arbeit, die sie geleistet hat“, so Emily Goldenberg, Architektin und Projektleiterin für den Fossey Campus bei MASS.

Fossey war ihrer Zeit voraus. Lange bevor Wissenschaftler den Klimawandel verstanden und Jahrzehnte, bevor die moderne Nachhaltigkeitsbewegung ihren heutigen Höhepunkt erreichte, wusste Fossey, dass der Schutz der Gorillas den Erhalt ihres Lebensraums voraussetzt. Für MASS und den Fossey Fund ist eine nachhaltige Lebensweise menschlicher Gesellschaften ohne umfassenden Natur- und Artenschutz nicht vorstellbar. Um das Projekt voll in den Dienst von Fosseys Vermächtnis zu stellen, hat MASS für die Gestaltung des neuen Campus fünf Wirkungskategorien mit verschiedenen Parametern definiert, die während der gesamten Nutzungsdauer des Projekts messbar sind: Umwelt, Wirtschaft, Bildung, Gleichberechtigung und Emotionen.

„Für jede dieser Kategorien haben wir spezifische Ziele für dieses Projekt des Fossey Fund festgelegt“, erklärt Goldenberg.

Lehr-, Aktions- und Laborräume auf dem Ellen DeGeneres Campus des Dian Fossey Gorilla Fund
Der Campus bietet neue Lehr-, Aktions- und Laborräume. Credit: Iwan Baan.

Wirkung auf die Umwelt: Erhalt der Lebensräume für Gorillas

Der Fossey Fund hat sich schon immer für den Schutz der Umwelt eingesetzt. Vorbild für die betont ökointegrierte Gestaltung des Gebäudekomplexes war das kleine Zelt, das Fossey als Unterkunft diente, als sie 1967 mit der Beobachtung der Gorillas im Karisoke Research Center begann. „Wir hatten diese Vorstellung von einem Zelt, das von den Baumkronen des Waldes umgeben ist und praktisch mit seiner Umwelt verschmilzt. In ähnlicher Weise wollten wir das umliegende Ökosystem auch auf dem Campus erlebbar machen“, beschreibt Goldenberg die Inspiration für den Entwurf.

Für die gelungene Integration in die örtliche Topografie am Übergang zur Vulkanlandschaft sorgen begrünte Dächer, überdachte Terrassen und eine bewusst abgestimmte Wegeführung. „So kann man dem Wald näher sein und besser verstehen, warum Fossey sich dem Schutz der Gorillas und ihrer Lebensräume verschrieben hat. Es hilft, sich ihnen als Spezies näher zu fühlen“, ist sie überzeugt.

Um das zuvor landwirtschaftlich genutzte Gelände wieder in ein gorillataugliches Ökosystem zur verwandeln, musste es rekultiviert und wiederaufgeforstet werden. Dabei gehen die positiven Wirkungen dieser Landnutzungsänderung weit über die unmittelbaren Bedürfnisse Gorillas hinaus, da der Wald beispielsweise Kohlenstoff speichert, Bestäuber anlockt und natürliche Ressourcen schützt.

Zu den Planungselementen für die Realisierung dieser Ziele gehören Dachentwässerungssysteme mit Regenwassernutzung, eine eigene Baumschule, in der bereits mehr als 250.000 einheimische Pflanzen für die Verwendung auf dem Gelände herangezogen wurden, und eine Pflanzenkläranlage zur Abwasseraufbereitung. „Das Campus-Gelände erreicht ein außergewöhnliches Maß an Nachhaltigkeit“, betont Bauingenieur Paterne Niyonkuru. „Besonders begeistert sind alle von dem künstlich angelegten Feuchtgebiet – auch, weil es die erste Maßnahme dieser Art in Ruanda ist“.

In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurunternehmen Transsolar optimierte MASS außerdem die Tageslichtnutzung und die Belüftung in den Innenräumen. Gleichzeitig wurde beim Entwurf der Gebäude viel Wert auf die Verwendung lokaler Baustoffe gelegt, darunter Kiefernholz aus der Region für die Außenfassade und die Decken der Innenräume. Die Nachhaltigkeit des Projekts konnte maßgeblich auch durch die Verwendung von vulkanischem Gestein als Baustoff erhöht werden, das während der Aushubarbeiten auf der Baustelle selbst angefallen war und normalerweise als Abfall betrachtet wird. Dabei verwendete MASS ganze Steine für die Fassaden und gebrochenes Material für die Fugen zwischen ihnen und die Pflasterflächen der Freianlagen.

„Unser Projekt hat inzwischen auch andere in der Region dazu inspiriert, über die Verwendung von Vulkangestein als Baumaterial nachzudenken“, freut sich Goldenberg über die Vorbildwirkung. „Es war nur ein Denkanstoß nötig, und schon wurden die Steine nicht mehr als minderwertiges Material, sondern als vielseitige und günstig verfügbare Ressource betrachtet.“

Die Luftaufnahme des Ellen DeGeneres Campus des Dian Fossey Gorilla Fund zeigt die begrünten Dächer der Gebäude
Eine Luftaufnahme des Campus zeigt die begrünten Dächer der Gebäude. Credit: Iwan Baan.

Wirkung auf die Wirtschaft: Lokale Arbeitsplätze entstehen

Für MASS und den Fossey Fund waren die wirtschaftlichen Ziele für den Projekterfolg ebenso wichtig wie die ökologischen. So trug das Projekt mehr als umgerechnet 4,6 Millionen Euro zur ruandischen Wirtschaft bei und beschäftigte mehr als 2400 Einheimische bei der Planung und dem Bau des Campus, sodass 99 % der eingesetzten Arbeitskräfte aus Ruanda stammten. „Es war sowohl für den Fossey Fund als auch für unser Team sehr wichtig, so viele einheimische Menschen wie möglich zu beschäftigen“, unterstreicht Goldenberg.

„Dieses Projekt hat Arbeitsplätze geschaffen, sodass wir unsere Familien gut versorgen können“, freut sich Jean Pierre Sekaneza über seinen Arbeitsplatz als Pförtner. „Unsere Heimat profitiert davon.“

Die positiven Wirkungen des Projekts auf die lokale Wirtschaft wurden durch die Arbeit von MASS.Made weiter verstärkt. Das Möbeldesign-Sparte von MASS entwarf alle Möbel für den neuen Campus und beschaffte mehr als 1.600 Ausstattungsgegenstände, darunter Tische, Schreibtische, Stühle, Hocker, Bänke, Regale, Kommoden, Betten, Hängelampen, Teppiche, Kissen, Griffe und Haken, die von lokalen Handwerkern und Designkooperativen in Ruanda hergestellt wurden.

Wirkung auf das Bildungswesen: Weiterbildung und persönliches Wachstum für alle

Goldenberg kann darauf verweisen, dass MASS einheimische Arbeitskräfte nicht nur eingestellt, sondern sie auch weitergebildet hat. Die berufliche Ausbildung der beschäftigten Arbeitskräfte sei eine der wichtigsten Initiativen bei diesem Projekt gewesen. „Wir haben verstanden, dass die Bedürfnisse der Menschen über die bezahlte Arbeit hinausgehen“, betont sie. „Die Baubranche ist normalerweise saisonalen Schwankungen unterworfen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist nicht konstant. Daher wollten wir den Menschen, die auf der Baustelle arbeiteten, unbedingt parallel Möglichkeiten zur Weiterbildung anbieten.“

So wurden mit der Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und des Integrated Polytechnic Regional College (IPRC) Musanze fast 600 Mitarbeitende in den Gewerken Maurer- und Zimmererarbeiten, Stahlbau, Gesundheit, Sicherheit und Umwelt, Elektro- und Sanitärinstallationen und den Bau von Gründächern geschult.

„Am Ende dieses Schulungsprogramms bekamen die Teilnehmenden Zertifikate ausgehändigt, die sie nach Abschluss des Projekts bei Bewerbungen auf andere potenzielle Arbeitsplätze einbringen konnten“, erklärt Goldenberg den sozialen Wert des Programms.

Auch bei der Planung der Außenanlagen für den Komplex spielten sowohl Umwelt- als auch Bildungsaspekte eine Rolle. So sollten bei der Rekultivierung des Geländes beispielsweise unbedingt heimische Arten verwendet werden. Einerseits lässt sich das native Ökosystem so am besten wiederherstellen. Andererseits besteht nur bei einer möglichst natürlichen Vegetationszusammensetzung die Möglichkeit, dass Forschende und Gäste des Campus den Lebensraum der Gorillas direkt vom Campus aus erfahren können.

„Mit dem Projekt wollten wir die Ökologie und die Artenvielfalt, die wir im Wald vorfinden, als pädagogisches Element auf dem Fossey Campus nachbilden“, erklärt Joe Christa Giraso, verantwortliche Landschaftsarchitektin beim MASS. „Wenn man den Campus heute besucht, kann man sehr gut nachvollziehen, wie sich die etablierte Vegetation entwickelt. Es erleichtert die Erforschung verschiedener Pflanzenarten, weil es authentische Exemplare direkt vor der Tür gibt. Somit lassen sich viele Fragen beantworten, ohne dass man stundenlange Expeditionen in den Urwald unternehmen müsste.“

Der Ellen DeGeneres Campus des Dian Fossey Gorilla Fund dient als regionales Zentrum für den Naturschutz in Afrika
Das knapp fünf Hektar große Campus-Gelände mit seinem nachhaltigen Gebäudekomplex fungiert als regionales Zentrum für den Naturschutz in Afrika. Credit: Iwan Baan.

Wirkung auf die Gleichstellung der Geschlechter: Neue Chancen für Frauen

Wie auch die Primatologin Jane Goodall, die 1960 mit der Erforschung der Schimpansen begann, war Fossey eine Wissenschaftlerin in einem von Männern dominierten Bereich. „Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein wichtiger Teil ihres Vermächtnisses“, so Goldenberg. „Wir bei MASS konnten dem Rechnung tragen, indem wir mehr als ein Drittel der verfügbaren Arbeitsplätze, die für die Umsetzung des Vorhabens zu besetzen waren, für Frauen vorgesehen haben, darunter 30 % der offenen Stellen für Bauarbeiterinnen und 35 % für Frauen in Führungspositionen“. Dem kann Pförtnerin Claire Manishimwe nur zustimmen: „Hier können wir nicht nur arbeiten, sondern uns auch weiterentwickeln. Wir bekommen die Chance, neue Fähigkeiten zu erlernen. Ich wurde als Pförtnerin eingestellt und werde zur Stahlbauschlosserin ausgebildet.“

„Wir zielten bewusst auf die Einstellung und Ausbildung von Frauen im Bausektor ab, setzten uns ein Ziel für das Projekt und stellten sicher, dass wir dieses Ziel während der gesamten Bauzeit erreichten“, erklärt Goldenberg die Herangehensweise des Unternehmens.

Laut MASS gründeten einige der Frauen, die auf der Baustelle arbeiteten, eine Frauengruppe ausschließlich für weibliche Beschäftigte, die sich gegenseitig durch Schulungen am Arbeitsplatz, finanzielle Entscheidungshilfen und andere berufliche und persönliche Hilfestellungen unterstützen. „Der Bau der Gründächer war sehr spannend und lehrreich für mich“, zeigt sich Pförtnerin Aline Nyirarukondo begeistert von der erlernten Bauweise. „Durch meine Mitarbeit bei diesem Projekt konnte ich alles über die richtigen Materialien, den Aufbau und die geeigneten Pflanzen lernen.“

Emotionale Wirkung: Begeisterung für Nachhaltigkeit wecken

Im Gegensatz zu den sehr objektiven Kennzahlen der übrigen Kategorien, die MASS für die Steuerung des Projekterfolgs verwendet, bildet die Kategorie der emotionalen Wirkungen eher subjektive Wahrnehmungen ab.

„Bei diesem Ansatz geht es uns weniger darum, die emotionale Wirkung des Projekts zahlenmäßig zu erfassen. Uns interessiert eher, wie die Menschen vor Ort das Projekt empfinden“, erklärt Goldenberg. „Dazu haben wir die Mitarbeitenden auf der Baustelle und die Menschen der örtlichen Gemeinde gezielt befragt. So konnten wir erfahren, wie sie die Ziele des Projekts wahrnehmen, wie die Dinge aus ihrer Sicht laufen und welche Wirkungen das Projekt ihrer Meinung nach auf die Region haben könnte.“

„Die engagierte Arbeit aller Beteiligten im vergangenen Jahr hat mich sehr inspiriert. Ich bin wirklich beeindruckt, wie der Campus hier in der Region des Vulkan-Nationalparks und darüber hinaus Veränderungen bewirkt“, freut sich Pförtnerin Fabien Nshimiyimana über den ganzheitlichen Erfolg des Projekts.

Der Ellen DeGeneres Campus des Dian Fossey Gorilla Fund ist in die Landschaft des Nationalparks integriert.
Der Campus fügt sich sehr natürlich in die sich im Hintergrund erhebende Landschaft des Nationalparks mit seinen Vulkanen ein. Credit: Iwan Baan.

Ein Projekt zum Schutz der Gorillas, das die ganze Welt inspirieren kann

„Unsere Projektziele, die von hochkomplexen ökologischen über soziale Verbesserungen bis hin zu positiven emotionalen Wirkungen des Projekts reichten, waren so umfassend, dass wir sie ohne die richtige Technologie nicht hätten umsetzen können“, so Goldenberg. Besonders wertvoll habe sich für MASS der Einsatz von Autodesk Revit und die Arbeit mit 3D-Modellen erwiesen. Damit sei es erheblich leichter gewesen, die Auswirkungen des Projekts zu analysieren und zu simulieren, Informationen mit anderen Beteiligten auszutauschen und produktive Bauabläufe festzulegen.

„Wir verwendeten Revit nicht nur für den Entwurf der Gebäude, sondern auch als Werkzeug für unsere Dokumentation und Ausführungsplanung“, erklärt Goldenberg. „Damit hatten wir eine echte Plattform, mit der wir unsere Entwurfsprozesse optimieren und Entscheidungen effektiver treffen konnten. So konnten wir schnell Lösungen für diese Aufgaben finden und hatten mehr Zeit, uns um die entscheidenden Faktoren des Projekts zu kümmern.

Die positiven Wirkungen des Projekts werden nicht nur den Gorillas helfen, sondern auch den Menschen in Zentralafrika und darüber hinaus zugutekommen.

„Mit dem Projekt wollten wir von Anfang an Räume schaffen, in denen Umweltinteressierte von Studierenden, über Wissenschaftler bis hin zu Reisenden und Naturschutzorganisationen sowie die Menschen vor Ort zusammenarbeiten können, um unser gemeinsames Ziel der Rettung der Gorillas und im weiteren Sinne des Planeten voranzubringen“, so Dr. Tara Stoinski, Präsidentin und wissenschaftliche Leiterin des Fossey Fund, in einer Pressemitteilung vom Juni 2022 anlässlich der Eröffnung. „Die wunderbare Gestaltung des Campus regt die Menschen zum Nachdenken über den Naturschutz an und hilft ihnen zu erkennen, wie wichtig diese Aufgabe ist. Dieser Wandel ist nicht nur für den Fossey Fund wichtig, sondern auch für die Region und die ganze Welt.“

„Der Ellen DeGeneres Campus zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn wir die Rolle des Planenden über die typischen Entwurfs- und Bauaufgaben hinaus erweitern, um Projekten bereits in der Phase der Visionsfindung gemeinsam mit allen Beteiligten eine nachhaltige Ausrichtung zu geben“, meint auch Christian Benimana, Co-Executive Director der MASS Design Group. „Wenn wir die Planung an den bestmöglichen Wirkungen eines Projekts ausrichten, forcieren wir an allen Ecken und Enden neue Chancen. Dieser Campus wird Menschen auf der ganzen Welt dazu inspirieren, Ökosysteme und Gemeinschaften zusammenzubringen und zu einer nachhaltigen Lebensweise zurückzufinden.“

Über den Autor

Matt Alderton lebt und arbeitet in Chicago als freischaffender Publizist. Er hat sich auf Wirtschaftsthemen, Design, Ernährung, Reisen und Technologie spezialisiert. Unter anderem hat der Absolvent der Medill School of Journalism an der Northwestern University in Illinois bereits über Beanies, Mega-Brücken, Roboter und Hähnchen-Sandwiches berichtet. Er ist über seine Website MattAlderton.com zu erreichen.

Profile Photo of Matt Alderton - DE