Sind Gebäude lediglich überdimensionierte Produkte? Fast sollte man es meinen – jedenfalls schaut sich das Baugewerbe zahlreiche Technologien, Abläufe und Methoden zur Reduzierung von Kosten und Ineffizienzen aus der Fertigungsbranche ab. Diese Tendenz hat nicht nur zur sektorübergreifenden Zusammenarbeit (wie etwa durch den Austausch von Daten) geführt, sondern sie wirkt sich auch auf die Umsetzung von Bauprojekten aus: Die zunehmende Industrialisierung von Bauverfahren durch Einsatz von vorgefertigten Modulen, die auf der Baustelle nur noch montiert werden müssen, orientiert sich stark an Modularisierungskonzepten der Fertigungsindustrie.
Im Umkehrschluss machen Neuerungen im Bauwesen mehr Agilität in der Produktionsplanung möglich, etwa durch den Bau modularer Fabriken, die sich schnell anpassen und umstrukturieren lassen, um die Fertigung hochwertiger Produkte in Kleinserien zu unterstützen.
Wie Automatisierung und Digitalisierung die Baubranche unterstützen können, zeigt das liechtensteinische Unternehmen Hilti, das einen BIM-fähigen Baustellenroboter entwarf, der Installateure bei der Deckenmontage entlastet.
Diese Entwicklungen lassen sich als Vorboten einer Zukunft deuten, in der die Fertigungsindustrie stärker mit der Baubranche verschmilzt und Daten als Elixier dieser Kollaboration dienen.