„Unser Ziel ist es, die nachhaltigste Infrastruktur der Welt zu entwickeln“, sagt Koudstaal heute. „Wir betrachten dabei drei Aspekte: Emissionen, Kreislaufwirtschaft und Auswirkungen auf die Gesellschaft – dies sind unsere Hauptprioritäten in unserem Produktentwicklungsprozess.“ In diesem Prozess nutzten die Ingenieure unter Marcel Jager die sogenannte Finite-Elemente-Analyse, um physikalische Kräfte wie Druck auf die Straße zu simulieren und so die richtigen ingenieurstechnischen Entscheidungen in der Produktentwicklung zu treffen.
Um die PlasticRoad nochmals zu optimieren, wurden Sensoren an den Piloten im niederländischen Zwolle und Giethoorn angebracht. Sie haben Daten gesammelt, wie etwa die Temperatur der Straße, die Anzahl der passierten Fahrräder, den Wasserstand innerhalb der Fahrbahn oder Gewichte, die auf der PlasticRoad lasten. „Durch die Daten waren wir in der Lage, die Straße noch einmal 2,5 Mal robuster zu bauen als die Piloten. Damit ist es möglich, dass nicht nur Fahrräder auf der PlasticRoad fahren können, sondern auch Autos“, so Koudstaal.
Mittlerweile ist PlasticRoad bereit für größere Projekte in industrialisierter Herstellung und führt bereits Gespräche mit Städten und Kommunen, um nicht nur Fahrradwege zu bauen, sondern auch Siedlungsstraßen, Parkplätze, Schulhöfe oder Bahnsteige. Das ultimative Ziel von PlasticRoad ist es, dass am Ende kein Kunststoffmüll mehr produziert wird und das Unternehmen damit keine Straßenteile aus Kunststoff mehr produzieren kann. „Dann ist unsere Mission erfüllt“, sagt Koudstaal. Denn die Kunststoff-Straße lässt sich mehrfach selbst recyceln, bis zu sieben Mal – eine Kreislaufwirtschaft, die die Städte von morgen nachhaltig verändern wird.