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Der Turmbau zu Basel – wie der zweite Roche Turm das höchste Gebäude der Schweiz ablöst

Nach seiner offiziellen Einweihung im Mai 2022 wird Roche Turm 2 das höchste Gebäude der Schweiz sein.

Die Basler Skyline verändert sich. Mit der Eröffnung des zweiten Roche Turmes Mitte 2022 wird das neue Bürohochhaus den daneben stehenden „Bau 1“ von Roche als höchsten Turm der Schweiz ablösen. Was den neuen Turm wahrlich zu einem herausragenden Projekt macht, ist nicht nur seine Vorbildfunktion in Sachen Nachhaltigkeit. Auch die Arbeit aller am Bau Beteiligten in einem digitalen Zwilling setzt Maßstäbe.

Wer in der Altstadt von Basel auf der Mittleren Brücke steht oder über die Wettsteinbrücke über den Rhein schlendert, wird sie in der Ferne aufragen sehen: die beiden Zwillingstürme der Roche-Konzernzentrale. Bau 1 wurde 2015 fertiggestellt; Bau 2 befindet sich gerade im Bau. Noch ist der erste Turm mit 178 Metern offiziell das höchste Gebäude der Schweiz, auch wenn ihn sein Bruder bereits überragt. Am Tag der Einweihung wird der zweite Turm mit 205 Metern Gesamthöhe die Rolle des Rekordhalters übernehmen. Im Mai 2022 soll es soweit sein. Pünktlich zur Jubiläumsfeier zum 125-jährigen Bestehen der F. Hoffmann La Roche AG findet auch die Einweihung des neuen Bürohochhauses statt.

Dort, wo sich heute das Hauptquartier des Pharmariesen befindet, blickte man noch bei Firmengründung auf Felder und grüne Wiesen. Seitdem ist hier ein Areal entstanden, das sich stets im Wandel befindet. Und es ist wohl passend, dass eines der ältesten und wertvollsten Pharmaunternehmen der Welt sein Jubiläum mit der Eröffnung eines Turms der Superlative verknüpft.

Der zweite Roche Turm: Der Zwilling über Eck

Für die Architektur des Roche-Turm Bau 2 ist – wie schon bei Bau 1 – das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron verantwortlich. Das neue Bürohochhaus steht über Eck zu seinem kleinen Bruder, hat aber dieselbe, sich nach oben verjüngende Treppenform. Beide Türme dominieren heute das Roche-Areal. Das alles überragende Ensemble soll auch noch Zuwachs bekommen. Für einen dritten Bau gibt es bisher nur Projektstudien. Sollte der Bau realisiert werden, wird er Bau 2 noch einmal um weitere 20 Meter übertrumpfen. Ein Schelm, wer denkt, dass beim Wettstreit um den höchsten Turm der Schweiz der Städte-Zwist zwischen Basel und Zürich eine Rolle spielt.

Wegbegleiter durch alle Phasen des Baus des Roche Turms Basel: der digitale Zwilling.
Wegbegleiter durch alle Phasen des Projekts: der digitale Zwilling. Via Tablet und die Autodesk-Software „BIM 360“ hat jeder auf der Baustelle Zugriff auf das dreidimensionale „Soll-Modell“. Credit: Beat Ernst

53 Stockwerke wird Bau 2 hoch sein und künftig über 3.400 Roche-Mitarbeitenden als Arbeitsstätte dienen. Dass der Fertigstellungstermin eingehalten wird, davon ist Jörg Keller überzeugt. Er ist bei Roche nicht nur verantwortlich für die technische Inbetriebnahme aller Anlagen im Neubau und der Mann für die Sicherheit, sondern er hat als „Subject Matter Expert for BIM“ auch noch einen wichtigen, dritten „Hut auf“. Bei ihm und dem Projekt-Team laufen die Fäden für das Building Information Modeling (BIM), sprich die kollaborative Planungsmethode, zusammen. Noch bevor sich Bau 2 Stockwerk um Stockwerk den Weg nach oben bahnte, konnte man im BIM-Modell bereits die Geschosse bis ins Dach hinauf erkunden.

Von Bau 1 zu Bau 2 des Roche Turms: Kollaboratives Arbeiten weiterentwickelt

Bauherr, Architekt, Generalplaner und bauausführende Unternehmen waren gleichermaßen motiviert, im Rahmen des Projekts BIM-Methoden anzuwenden. Roche, Herzog & de Meuron und der Generalplaner Drees & Sommer hatten bereits beim ersten Bau von Roche zusammengearbeitet. „Es braucht immer Menschen, die mit viel Enthusiasmus vorangehen und das unbedingt zu 100 % wollen“, betont Keller. Mit „das“ meint er BIM beziehungsweise die konzertierte Zusammenarbeit mit Hilfe von BIM-Methoden und einem virtuellen 3D-Modell. „Schon bei Bau 1 wurde ein 3D-Modell erstellt, allerdings war es bei weitem nicht so weit entwickelt wie das für den Bau 2“, erzählt Keller. Schon eineinhalb Jahre bevor der Rohbau vollendet wurde, nahm das digitale Modell Gestalt an. Dabei wurde u. a. die Autodesk-Software Revit verwendet.

Für die Architektur ist das bekannte Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron verantwortlich, das schon für Bau 1 die auffallende, sich nach oben verjüngende Treppenform entwarf. Die beiden Türme stehen über Eck und überragen das restliche Ensemble im Hauptquartier des Schweizer Pharmakonzerns. Credit: Beat Ernst
 
Schon bevor Bau 2 in den Himmel „wuchs“, wurde das BIM-Modell zum Leben erweckt. Hier der Blick Anfang September 2020 von einem Kran auf den Rohbau der 46. Etage (Mitte) und der 44. Etage (äußerer Bereich). Die ersten Teilentwürfe für das virtuelle Modell entstanden Mitte 2019. Credit: Beat Ernst

Wie immer bei einem Projekt, das auf gewisse Art und Weise Neuland betritt, finden sich Zauderer und Zögerer. Diese gilt es zu begeistern und mitzunehmen. „Natürlich gab es Mitarbeiter, die sich eher passiv verhielten. Das war überraschenderweise keine Altersfrage, sondern eine Einstellungsfrage“, resümiert Keller. Als schwierig erwies sich, die zukünftigen Betreiber des Gebäudes zu überzeugen. „Hier begegnet man häufig Aussagen wie ‚ich kann alles mit 2D-Plänen machen, wir brauchen kein 3D-Modell‘“.

Virtuelle Begehung des zweiten Roche Turms überzeugt Stakeholder

In den eigenen Reihen – unter den Entscheidungsträgern bei Roche – war es dagegen ein Leichtes, Überzeugungsarbeit zu leisten. Neben dem virtuellen Modell am Rechner war hierbei noch ein anderes Tool hilfreich, das Keller nicht scheute, einzusetzen: die VR-Brille. Der virtuelle Rundgang durch ein Gebäude, das gerade erst am Entstehen ist, erzeugt noch immer einen Wow-Effekt. Mit dem Durchwandern der virtuellen Realität gelang es, wichtige Stakeholder im Vorfeld davon zu überzeugen, dass man den richtigen Weg eingeschlagen hatte.

Doch auch wenn die vorab sichtbar gemachte Realität einem Standortleiter oder Real-Estate-Manager ein spektakuläres Erlebnis beschert, sind es doch am Ende eine ganze Reihe an harten Fakten, die den BIM-Befürwortern Recht geben und die Bedenkenträger überzeugen. Das 3D-Modell erwies sich während der Vorbereitungs- und Bauphase als das Mittel, um das Bauvorhaben effizient und in höherer Qualität abzuwickeln.

Der „Subject Matter Expert für BIM“, Jörg Keller, mit Mitarbeitenden des Qualitätssicherungsteams von Roche in der Technikzentrale im 21. Obergeschoss. Das Tablet ist bei den stichprobenartigen Kontrollen immer dabei. Credit: Beat Ernst
 
Mit Hilfe der mobilen Anwendung „BIM 360 Field“ überprüft Jörg Keller die Installation der Lüftungsgeräte. Credit: Beat Ernst

Sichtbares Zeichen der Veränderung: Tablet statt Papierpläne

Jörg Keller war schon bei Bau 1 für die Inbetriebnahme verantwortlich und begleitete auch das Neubau-Projekt von Beginn an: Ihm und einem Kollegen wurde sogar die Ehre zuteil, bei der Grundsteinlegung am 11. Juni 2018 die Schatulle herunterzulassen, die ins Fundament eingelassen wurde. Ihr Inhalt: eine Basler Tageszeitung, Einladungen der Ehrengäste, ein USB-Stick und ausgedruckte Pläne für das Gebäude. Dass die 2D-Pläne begraben wurden, mochte auch ein wenig symbolischen Charakter haben. Denn Baupläne auf Papier spielten in der realen Welt des Bauprojekts eine zunehmend geringe Rolle. „Der für alle sichtbare Unterschied zu Bau 1 ist, dass ich damals als einziger mit einem iPad auf der Baustelle unterwegs war“, erinnert sich Jörg Keller und erzählt weiter: „Während der Bauphase für Roche 2 ist es hingegen üblich, dass sowohl die Projektleiter als auch Mitarbeiter der unterschiedlichen Bauunternehmen das Tablet zur Hand nehmen.“

Digitaler Zwilling: Wegbegleiter in allen Phasen des Projekts „Bau 2“

Die Vorteile der digitalen Simulation machten sich schon zu Beginn des Bauprojekts bemerkbar, noch bevor sich die Bauarbeiter der einzelnen Firmen an die Arbeit machten.

Optimale Vorbereitung der Sub-Unternehmer

Bereits vor Vertragsunterzeichnung wurde das Modell den Unternehmen der einzelnen Gewerke zur Verfügung gestellt. Diese konnten beispielsweise die benötigten Beton- und Stahlmengen vorab ermitteln. Der digitale Zwilling erwies sich für die Rohbauer als wichtige Grundlage für die eigene Planung und den optimalen Materialeinsatz.

Höherer Detaillierungsgrad

Es werden viel mehr Details im Vorfeld modelliert. Für den Bauarbeiter vor Ort ist klar, wo die Steckdose in der Wand eingebaut wird und wo die Kabel verlaufen sollen.

Fehlerminimierung und weniger Nachträge

Planungsfehler werden im 3D-Modell sichtbar und nicht erst auf der Baustelle erkannt.

Schnellerer Baufortschritt

In der heutigen Zeit, in der Bauverzögerungen und in die Höhe schnellende Baukosten fast schon dazugehören, mutet es bahnbrechend an, wenn ein Bauprojekt dieser Größenordnung schneller voranschreitet als vorgesehen. Am 1. Dezember 2020 wurde der letzte Beton für den Roche Turm gegossen und der Rohbau fertiggestellt – zwei Monate vor Plan!

Planungssicherheit und Transparenz

Für das Projekt-Team bei Roche und das für das Baumanagement zuständige Unternehmen Omnicon war das 3D-Modell die gemeinsame Basis, um den Baufortschritt zu überwachen. Dazu verknüpfte das Team um Marc Rüstig, bei Roche zuständiger Projektleiter für das Construction Management, den Plan noch mit der vierten Dimension, der Zeit. „Selbst komplexeste Bauabläufe können einfach visualisiert werden“, so Rüstig. Beispiel: Die 2.800 Fassadenelemente wurden just-in-time angeliefert. Ein Materialstau auf der Baustelle wurde so verhindert.

Zentrale Bündelung aller Informationen

Jörg Keller erinnert sich: „Während der Arbeit an Bau 1 hat jeder mit eigenen Listen hantiert, um offene Punkte zu notieren – sei es in Word, in Excel, oder handschriftlich auf einen Block. Heute ist zentral alles in ‚BIM 360‘ gebündelt und jeder hat Zugriff auf die gleichen Informationen.“ Auch das Architektenteam bei Herzog & de Meuron sieht einen großen Vorteil darin, dass mehr Projektbeteiligte Zugriff auf aktuelle Informationen haben, die eindeutig zu interpretieren sind: „Bei einem BIM-Modell sind die Informationen weniger ambivalent als beim Austausch von Zeichnungen. Alle Planungsbeteiligten müssen daher weniger interpretieren, sondern können sich in der Abstimmung auf eindeutige, maschinenlesbare Informationen berufen. Natürlich stellt dies wiederum hohe Ansprüche an die Qualität der Modelle in Bezug auf Richtigkeit, Gültigkeit und angemessene Tiefe der Informationen.“

Qualitätssicherung mit dem Tablet

Vom Polier, der die Schalung koordiniert, über den Arbeiter, der Rohre verlegt oder Aufzüge montiert, bis hin zum Verantwortlichen für das Construction Management, der den Baufortschritt überwacht – sie alle nutzen die mit „BIM 360 Field“ erstellte Simulation als Vergleich. „Abweichungen werden dokumentiert und digital verfolgt“, erläutert Rüstig in einem Video, das er auf LinkedIn veröffentlicht hat. In knapp dreieinhalb Minuten zeigt der Roche-Projektleiter hier, wie mit Hilfe digitaler Tools die Punktlandung bei einem Großbauprojekt gelingt.

 Das Roche Hochhaus in Basel ist laut Bauherr eines der nachhaltigsten Gebäude in ganz Europa. Der Teppichboden steht beispielhaft für die Umsetzung des Cradle-to-Cradle-Prinzips.
Das Roche Hochhaus ist laut Bauherr eines der nachhaltigsten Gebäude in ganz Europa. Rund 900 Baustoffe wurden vor ihrem Einsatz auf Schadstoffe hin überprüft. Der Teppichboden steht beispielhaft für die Umsetzung des Cradle-to-Cradle-Prinzips: Unter anderem wurden dafür alte Fischernetze verarbeitet. Credit: Beat Ernst

BIM lebt von der Kollaboration

Obwohl in der Baubranche heutzutage das Schlagwort „BIM“ in aller Munde ist und viele Bauherrn sich wünschen, BIM-Methoden anzuwenden, sind laut den Basler Architekten vollständige digitale Zwillinge als virtuelle Version des realisierten Gebäudes noch immer die Ausnahme. Eine Hürde, die es auch für das Kern-Projekte-Team zu nehmen galt: Die Abstimmung darüber, wie der Datenaustausch erfolgt und wie sichergestellt wird, dass die Daten richtig ankommen. „Datenverluste sind eine große Gefahr“, so Jörg Keller. Hier zahle es sich aus, bereits in der Konzeptphase der Definition der Regeln genügend Zeit zu widmen. Die Architekten von Herzog & de Meuron, mit denen das Roche-Team zusammenarbeitet, betonen, dass die Technologie nur ein Teil-Aspekt sei: „Es reicht nicht, sich rein technologogisch auf eine Software, ein Dateiformat oder eine Austauschplattform zu einigen. Vielmehr müssen gemeinsame Ziele definiert, Konflikte gelöst und unterschiedliche Kapazitäten der Beteiligten aufeinander abgestimmt werden.“

Nicht zu vergessen: Auch die Sub-Unternehmer, die mit dem Bau der einzelnen Gewerke beauftragt sind, müssen mit BIM und dem digitalen Modell umgehen können. „Sie müssen in der Lage sein, nachträglich das Modell zu pflegen und anzupassen“, betont Keller und ergänzt: „Im Einzelfall unterstützte der Generalplaner die Firmen mit weniger BIM-Erfahrung bei der Modellierung von Änderungen.“

Gerade in der Anfangs- und Konzeptphase eines Bauprojekts, das BIM-Methoden anwendet, kommt es zu einem höheren Planungsaufwand. „Die höheren Kosten in der Planungsphase werden aber durch die höhere Produktivität und Qualität aufgewogen“, versichert Keller. Mit Hilfe des 3D-Modells werde der Aufwand an den Anfang des Projekts verlagert, doch alle am Bau Beteiligten und die künftigen Betreiber profitierten davon, wenn das Gebäude erst einmal virtuell am Rechner entstehe. Kellers Fazit: „Wir waren mit BIM schneller und besser unterwegs.“

Und nach Baufertigstellung? Kurz gesagt: Nach Inbetriebnahme spielt das virtuelle Modell erst so richtig seine Trümpfe aus.

3D-Modell als Wegbereiter für Smart Building

Der digitale Zwilling wird im Laufe des Bauprojekts mit immer mehr Informationen angereichert. Damit ebnet das 3D-Modell den Weg für einen effizienten und nachhaltigen Betrieb des Gebäudes. Für jedes Objekt lassen sich die zugehörigen technischen Daten hinterlegen, die zum Beispiel von Wartungsteams abgerufen werden. Die zugehörige App zum Gebäude hält so für die künftigen Mitarbeitenden in einem Gebäude nützliche Funktionen parat. So gibt es etwa eine Suchfunktion, mit der man jeden Mitarbeitenden orten kann – „ganz geschickt bei 3.400 Mitarbeitern, die über 41 Bürogeschosse verteilt sind“, so Keller. Auch den Reinigungsteams erleichtert die App die Arbeit, denn sie sehen, welche Büros tatsächlich belegt waren.

Der mit der Software von Autodesk erstellte Zwilling dient nach Inbetriebnahme des Gebäudes unter anderem für „Predictive Maintenance“, also die vorausschauende Wartung. Beispielsweise werden die Aufzüge mit Sensoren überwacht. Bemerkt das System eine Unregelmäßigkeit, wird eine Prüfung initiiert. Anhand der Live-Daten im virtuellen Modell kann beispielsweise auch der Energie- oder Trinkwasserverbrauch überwacht werden. Mit Hilfe des Energy Monitoring Systems will Roche den Beweis antreten, dass Bau 2 rund zehn Prozent weniger Energie verbrauchen wird als vergleichbare Gebäude in Europa.

Ansichten der drei Teilmodelle des Roche Turms in Basel in 3D.
Ansichten der drei Teilmodelle in 3D: das Tragwerksmodell (links), das Technikmodell (Mitte) und das Architekturmodell (rechts). Credit: Roche

Cradle-to-Cradle: früher auf Fischfang, jetzt strapazierfähiger Bodenbelag

Schon vor Baubeginn spielte Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle für Roche. Das Pharmaunternehmen hat über 900 Baustoffe auf mögliche Schadstoffe hin untersuchen lassen. Für jedes freigegebene Material, das verwendet wurde, wird es zukünftig einen Materialpass geben, an dem sich unter anderem ablesen lässt, wie viel davon recyclingfähig ist. Stand heute liege der Wert bei 58 Prozent. Herausragend in Sachen Nfdachhaltigkeit ist die Verwendung eines Teppichbodens aus recyceltem Material. Dafür wurden alte Fischernetze verarbeitet: ein Beispiel für das Cradle-to-Cradle-Prinzip – also das Konzept, bei dem ein Material wieder gleichwertig dem Wertstoffkreislauf zugeführt wird.

Der Roche Turm Basel wird nach Baufertigstellung nicht nur durch seine Höhe weithin sichtbar sein. Mit der Realisierung tritt der Bauherr den Beweis an, dass sich durch den Einsatz digitaler Tools Qualität und Produktivität während des Baus steigern lassen. Zugleich schafft das virtuelle Modell die Voraussetzungen für einen energiesparenden Betrieb. Auch in Sachen Nachhaltigkeit setzt der Roche Bau 2 Maßstäbe. Der Turm wird also noch lange Zeit als Leuchtturmprojekt gelten – auch dann, wenn er den Platz als „höchstes Gebäude der Schweiz“ an Bau 3 abgeben muss.

Über den Autor

Susanne Frank hat Amerikanistik, Anglistik und Theaterwissenschaft (M.A.) an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen studiert und eine Weiterbildung zur Online-Journalistin absolviert. Sie war elf Jahre lang im Marketing eines mittelständischen Softwareunternehmens verantwortlich für die Pressearbeit. 2015 wechselte sie von der PR in den Journalismus. Sie war Redakteurin der Fachmagazine „Materialfluss“ und „LT-Manager“ sowie Chefredakteurin der Zeitschrift „Baugewerbe Unternehmermagazin“. Seit 2019 ist sie freiberuflich als Fachjournalistin tätig u. a. für die LOGISTIK HEUTE.

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