swyvl wurde ins Leben gerufen, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Die XR-Lernplattform soll Empathie fördern, indem sie eine Erfahrung der Welt aus neurodivergenter Perspektive ermöglicht.
Der Schwerpunkt der Plattform liegt bei kurzen Inhalten, die Benutzende über eine Webschnittstelle oder ein VR-Headset konsumieren. Gezeigt werden Alltagsszenarien wie der Schulbesuch, eine Trainingseinheit im Fitnessstudio oder Haushaltsarbeiten. Dabei werden die visuellen, akustischen und sensorischen Erfahrungen der Umgebung und Handlungen aus der Perspektive einer neurodivergenten Person dargestellt.
Dazu gibt es eine Reihe professionell gestalteter, branchenspezifischer Begleitseminare, die alle in Zusammenarbeit mit einer Verhaltensforscherin erstellt wurden. „Es handelt sich um ein Lernmittel“, erläutert Wolf. „Es wird den Menschen helfen, etwas über verschieden erlebte Erfahrungen zu lernen, was Empathie schafft und hoffentlich dazu beiträgt, Lücken im Verständnis von Neurodiversität zu schließen oder Fehlwahrnehmungen zu minimieren.“
Es sollen zunehmend mehr Szenarien bereitgestellt werden, um besser zu vermitteln, wie neurodivergente Menschen die Welt wahrnehmen und um das Verständnis dafür zu fördern. Die Eltern eines Kindes mit Autismus können zum Beispiel erfahren, wie ihr Kind den Spielplatz in der Mittagspause wahrnimmt. Führungskräfte im Büro können sehen, ob sie die Lichtverhältnisse ändern oder jemandem mit einer höheren Lärmempfindlichkeit einen ruhigeren Arbeitsplatz zuweisen sollten.
Wolf und die zwei anderen Gründungsmitglieder Katie Mitchell und Dr. Drea Letamendi haben vielfältige Einsatzmöglichkeiten für swyvl in der Gesellschaft und der Geschäftswelt erkannt. Die Plattform ermöglicht es nicht nur Familien, Schulen und neurodiversen Menschen selbst, ihre Sicht auf die Welt zu erleben und zu verstehen, sondern hilft auch Organisationen dabei, bessere Arbeitsplätze zu gestalten. Sie kann Gesundheitsfachkräfte darin schulen, wie unterschiedliche Menschen auf Behandlungen reagieren könnten, und sogar die Strafverfolgung und Gerichte im Umgang mit neurodiversen Personen unterstützen.