Das neue Werk in Polen ist ein Paradebeispiel für die Anwendung digitaler Technologien auf mehreren Ebenen und soll für zukünftige Fabrikbauten die Blaupause werden. So formuliert es Norbert Schmidt, der über 35 Jahre lang für Viessmann Fabriklayouts geplant hat. Seit 2021 im Ruhestand, berät der Digital Factory Expert weiterhin seine ehemaligen Kollegen im Bereich „Industrial Engineering“ bei Viessmann und trägt so seine langjährige Erfahrung weiter.
Schmidt sieht in der digitalen Fabrikplanung, wie sie für den Neubau von Viessmann in Polen erstmals umfänglich umgesetzt wurde, einen Meilenstein in der Art und Weise, wie Fabriken künftig gebaut werden. Viessmann setzt nicht nur auf Building Information Modeling – konkret wurde die Gebäudearchitektur mit Revit und AutoCAD geplant –, sondern nutzt auch andere Technologien während der Inbetriebnahme, um Prozesse in der Produktion, Montage und Logistik zu automatisieren und zu verbessern:
Mit Hilfe von modularer Fertigung, welche Flexibilität verspricht, ist man dank des hohen Automatisierungsgrades in der Lage, Produktionsvolumina zu erhöhen. Die Fabrikplanung – also all jenes, was in den Hallen der Fabrik passiert – verantwortet die Unity AG in Hamburg, die mit Inventor von Autodesk arbeitet.
Eine Schlüsselrolle nimmt der digitale Zwilling zudem ein, wenn es um die Nachhaltigkeitsziele geht und das Erreichen der CO2-Neutralität in der Fabrik. Alle Verbräuche und Emissionen, die im Werk entstehen und nach außen dringen, werden schon vorab im digitalen Modell anhand der Objekteigenschaften erfasst. „Die polnische Gesetzgebung schreibt sogar vor, dass diese Werte vor Baufertigstellung bekannt sein müssen“, erläutert Schmidt.