Zukunftsweisende Innovationen lösen in Fachkreisen, Medien und interessierter Öffentlichkeit Begeisterung aus – etwa wenn neue Produkte oder Leistungsangebote eine Marktoptimierung versprechen oder neue Prozesse für effizientere Betriebsabläufe sorgen. Leider ist die langfristige Wertschöpfung aus großartigen Ideen keineswegs selbstverständlich. Im Gegenteil: In der Praxis erweist sie sich oft als schwierig bis unmöglich.
In den vergangenen zwei Jahren wurde im Zuge der Corona-Pandemie massiv in die Digitalisierung investiert. Weltweit beliefen sich die Ausgaben der Unternehmen auf umgerechnet 435 Milliarden Euro. Wie Giulia Carosella, die bei IDC den Bereich Digital Transformation Practice für den europäischen Markt leitet, erläutert, haben viele Unternehmen jedoch Schwierigkeiten, einen messbaren Geschäftsnutzen aus diesen Investitionen zu ziehen.
„Die Hälfte der Unternehmen erzielte unterm Strich eine Verbesserung um weniger als 10 % oder schlimmstenfalls sogar überhaupt keinen quantifizierbaren Geschäftsnutzen“, so Carosella.
Um eine langfristige Wertschöpfung aus Innovationen zu erzielen, reiche es nicht aus, bessere Produkte und bestechende Designs zu entwickeln, warnt das Marktforschungsunternehmen. Damit sich neue Ideen erfolgreich durchsetzen, müssen sie dauerhafte und messbare Optimierungen bewirken, die sich in unterschiedlichen Bereichen niederschlagen – von F&E über das operative Geschäft, das Leistungs- und Supportangebot und die Lieferketten bis hin zur Verwaltung der Beziehungen zu Kunden und Geschäftspartnern.
Wettbewerbsfähige Innovation erfordert nach Auffassung der IDC-Experten eine Ausschöpfung der Skalenvorteile, die sich durch eine beschleunigte digitale Transformation erreichen lassen. Im Zuge der totalen Digitalisierung der Wirtschaft werde sich dieser Faktor zunehmend als wesentliches Erfolgskriterium für die Rentabilität der Investitionen in Innovationen erweisen.