Früher verlangte ein portugiesisches Gesetz, dass Portwein im portugiesischen Ort Gaia gelagert werden musste. Ein Ort, der direkt gegenüber von Porto liegt. Dazwischen fließt der Douro Fluss entlang, der traditionell für den Transport der Weinfässer genutzt wurde. Nach der Aufhebung des Gesetzes konnte Portwein auch anderswo gelagert werden. Und so standen die alten, rechteckigen Lagerhallen in Gaia leer und verfielen.
Bis 2014, als Margarida Caldeira vom britisch-portugiesischen Architekturbüro Broadway Malyan das erste Mal zwischen den Ruinen stand.
„Die Fläche sollte zu einem neuen Touristenmagnet werden, ohne dass das historische Erbe abgerissen wird“, erzählt die leitende Architektin von dem nachhaltigen Projektansatz. Nur wenige neue Gebäude sollten das Areal ergänzen. Ein großer Invest, bedenkt man, dass Portugal damals noch in einer tiefen Wirtschaftskrise steckte. „Ich erinnere mich noch, wie ich auf der Terrasse eines kleinen, alten Hauses stand und einen wunderbaren Blick auf die Dächer von Porto hatte.“ Hier sollte eines der größten Tourismus- und Stadtentwicklungsprojekte Europas entstehen.