Als Nächstes fanden die funktionalen Anforderungen Eingang in den KI-gestützten Visualisierungsprozess. Durch kontinuierliche Anpassung der Prompts lenkte Yokoi den Entwurf dabei immer weiter in Richtung der finalen Version. „Einige der ausgegebenen Optionen waren anfangs zu unkonventionell“, erklärt er, betont aber auch die innovativen Ansätze einzelner Elemente, auf die ein menschlicher Entwickler wohl kaum gekommen wäre. „Innerhalb weniger Wochen kamen so mehr als 2.000 Ideen zustande, wobei die KI die typischen Phasen von Konvergenz und Divergenz durchlief, die man von Entwicklerteams kennt – und das alles bei extrem hoher Bildqualität. Das zu erleben, war überaus spannend.“
Das Ergebnis der KI-Kollaboration: ein einzigartiges asymmetrisches Design mit sechs Scheinwerfern gemäß Produktkonfiguration und einem Gitterkorb mit Rohrkonstruktion, der die für den Einsatzzweck geforderte Ladekapazität gewährleistet. Auch die praktische Anwendbarkeit des Konzepts floss in die Überlegungen ein. „Das Design verzichtet zur besseren Sicht vorn auf Überrollbügel, und die Art der Konstruktion wäre aus baulicher Hinsicht normalerweise nicht infrage gekommen“, so Yokoi. „Nach der Simulation entschieden wir uns jedoch bei diesem Projekt trotzdem dafür – in der Hoffnung, dass man uns das gerade noch so durchgehen lassen würde.“
Die 3D-Daten erstellte das Team mit Autodesk Fusion. Während des Entwicklungsprozesses hielt man regelmäßig Rücksprache mit Yamaha Motor. „In den frühen Entwicklungsphasen kommunizierte man traditionell über handgezeichnete Skizzen und konnte Informationen dabei ausschließlich über Farben und Schattierungen vermitteln“, so Yokoi. „Um die Vorstellungen aufeinander abzustimmen, muss die Kommunikation zwischen Kunden- und Entwicklerseite funktionieren. Hier kann KI helfen: Jetzt können wir früh Entwürfe mit hohem Ausarbeitungsgrad vorlegen.“