Emanuel Heisenberg, Gründer und CEO von ecoworks: ecoworks arbeitet an der Dekarbonisierung der größten Assetklasse der Welt, nämlich Gebäude. Deutschland ist gebaut, das heißt, wir können quasi nicht mehr über Neubau den Gebäudebestand klimaneutral kriegen, sondern über Sanierung. Das ist super wichtig zu verstehen. Bei der seriellen Sanierung setzen wir Fassaden ein, die 37-mal emissionseffizienter sind als in der konventionellen Sanierung.
Und wir sanieren die Gebäude direkt auf klimaneutral. Deswegen bauen wir eine sehr effiziente zweite Hülle um die Gebäude. Und die sind dann in wenigen Wochen Bauzeit sofort net zero. Das heißt, sie erzeugen danach mehr Energie, als sie verbrauchen.
Christoph Bindal-Gutsche, Vice President IT bei ecoworks: Die Clusteranalyse steht bei uns am Anfang des Sales-Prozesses. Mithilfe der Clusteranalyse können wir Bestandsdaten unserer Kundinnen und Kunden analysieren, klassifizieren und genau sagen, welche von diesen Gebäuden sich für unsere Art der seriellen Sanierung eignen. Grundlage dafür ist ein Kriterienkatalog, den wir über die letzten Jahre aufgebaut und etabliert haben und der uns ein ganz klares Bild darüber gibt, welche Gebäude auf Basis unserer Methode möglich sind. Wir starten ganz klassisch bei der Aufnahme des Gebäudes mithilfe eines 3D-Scans und auf Basis dieser 3D-Punktwolke, die wir dann erhalten, leiten wir das Bestandsgebäude ab und auf diesem Bestandsgebäude starten wir dann unsere Planung.
Autodesk-Software war von Anfang an für uns ein Garant für eine durchgehende Lösung. Die Autodesk Construction Cloud bietet ein Paket an Softwareanwendungen, die wir so nutzen konnten. Wir nutzen bei ecoworks hauptsächlich Revit, teilweise AutoCAD für 2D-Ansichten, benutzen BIM 360, nutzen die Collab Pro als Tool, um kollaborativ miteinander zu arbeiten, und wir nutzen als Dokumentenmanagementsystem Autodesk Docs. Fokus liegt aber ganz klar auf Revit.
Revit ist unser Tool, um gemeinsam zu planen, um präzise 3D-basiert auf dem Bestandsgebäude unsere Ist-Planung zu realisieren.
Heisenberg: Die konventionelle Sanierung braucht unglaublich viele Arbeitskräfte und 95 % wird noch auf der Baustelle getan. Was wir machen? Wir verlagern die Arbeit in die Fabrik, dass Roboter diese Arbeit machen und dadurch werden wir sehr, sehr viel produktiver und schneller.
Bindal-Gutsche: Wir waren von Anfang an darauf bedacht, dass die Schnittstelle von unserer Planung auch so angelegt ist, dass wir eben mit den Planungsdetails direkt in die Fabrik gehen können und dem Nachunternehmer dann in der Fabrik quasi fertige, zur Ausführung fertige Pläne vorlegen können, mit deren Hilfe er dann einfach in die Fertigung, in die maschinelle Fertigung springen kann.
Heisenberg: Am Anfang haben die großen Nachunternehmer, die Fabriken gesagt: Hey, schön, was ihr hier digital plant. Schickt uns mal die ausgedruckten Analogpläne, und dann machen wir unsere Werkplanung komplett neu. Und jetzt gehen wir immer weiter dahin, dass die anfangen, wirklich auf unseren digitalen Daten zu planen.
Bindal-Gutsche: Ein großer Erfolg, den wir jetzt auch in den letzten Monaten gehoben haben, ist, dass wir einfach mittlerweile ein riesen Portfolio an vorgefertigten 3D-Elementen haben, die wir dann in der Planung einfach per Drag and Drop reinziehen können und unsere Planung dann entsprechend auch deutlich beschleunigen und automatisieren.
Heisenberg: Wir haben ja hier ein neues Geschäftsfeld komplett neu entwickelt. Wir wussten, was der Kunde will. Wir hatten den Backbone Autodesk.
Und jetzt ist eben die Frage, wie wir diese komplexen Gewerke, nämlich was in der Fabrik passiert, was auf der Baustelle passiert, was die Nachunternehmer machen, dass wir das zusammen in Software packen. Und das ist wirklich Pionierarbeit.