PERSPEKTIVEN
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ANDREW ANAGNOST, AUTODESK CEO
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Cloud-Plattformen in offenen digitalen Ökosystemen fördern das Teamwork und treiben dadurch Innovationen voran. Aufgrund der Chancen, die eine einheitliche Anwendungserfahrung sowie die Vernetzung von Tools, Daten und Teams bieten, wird der Anteil plattformgestützter Arbeit bis zum Jahr 2025 voraussichtlich 95 % betragen. Vernetzte und automatisierte Arbeitsabläufe bieten in den Bereichen Architektur, Ingenieur- und Bauwesen sowie Medien und Unterhaltung auf allen Ebenen verschiedene Vorteile.
Cloud-Plattformen bringen Menschen, Abläufe sowie Daten in einem gemeinsamen und offenen digitalen Ökosystem zusammen und ermöglichen zudem mehr Effizienz und Innovation.
Die vergangenen Jahre sind an niemandem spurlos vorübergegangen. Neben Corona führen auch der Klimawandel, die Beeinträchtigung von Lieferketten, die steigende Inflation und der Fachkräftemangel weltweit zu gravierenden Einschnitten.
Solch einschneidende Ereignisse mögen zwar zunächst Rückschläge sein, jedoch erwächst aus ihnen zugleich die Möglichkeit zu Neuem, regen sie doch zum Umdenken, zur Entwicklung neuer Konzepte und dazu an, die Kreativität in neue Bahnen zu lenken. Die immer rasanter voranschreitende Digitalisierung hat bereits neue Wege der Zusammenarbeit eröffnet und eine neue Ära der Innovation eingeleitet.
Dr. Linda A. Hill, Professorin an der Harvard Business School in Boston, ist der gleichen Ansicht. Sie forscht seit Jahren intensiv in den Bereichen Innovation, Unternehmensführung und Digitaler Wandel und kennt die Faktoren einer effektiven Digitalisierung genau. Dies macht sie im Interview mit TedxCambridge deutlich: „Innovation ist nicht das Produkt eines Einzelgenies, sondern des kollektiven Genies“. Anders gesagt: Es handelt sich um einen Prozess, bei dem Personen mit unterschiedlichen Fachkenntnissen und Denkweisen gemeinsam Antworten auf eine bestimmte Fragestellung suchen.
Cloud-Plattformen sind eine Möglichkeit, dieses kollektive Genie zu fördern und in der heutigen Zeit zu bestehen. Als Gipfel des digitalen Wandels verändern sie unsere Welt bereits heute grundlegend und bieten im Optimalfall eine offene, auf Teamwork ausgelegte, virtuelle Arbeitsumgebung, die Daten, Menschen und Arbeitsabläufe zusammenführt.
Die Medien- und Unterhaltungsbranche beschäftigt eine Vielzahl an Menschen und erzeugt riesige Datenmengen. Um hier die Kontinuität zu wahren, bedarf es zentralisierter Asset-Management-Systeme wie Autodesk Flow.
Proprietäre Dateiformate exklusiver Software-Anwendungen bieten nur begrenzten Personengruppen Zugang zu bestimmten Daten und stehen wahrer Zusammenarbeit dadurch schon viel zu lange im Weg. Häufig sind sie mit den Programmen anderer Anbieter nicht kompatibel, ermöglichen keine Verknüpfung einzelner Arbeitsabläufe und erzeugen Dateiungetüme mit gewaltigem Speicherplatz-Hunger, in denen einzelne Informationen nur mühsam auffindbar sind. Dieses Konzept funktioniert in der Welt von heute jedoch nicht mehr.
Auf einer Plattform mit offenem Ökosystem hingegen können Daten effektiv bereitgestellt sowie Arbeitsabläufe effizient integriert und kombiniert werden und die einzelnen Teammitglieder Hand in Hand arbeiten: Informationen können sowohl dem Management als auch den Teams nach Bedarf zur Verfügung gestellt werden, in Echtzeit ausgeführte Arbeitsabläufe sind automatisier- und erweiterbar und die Daten weisen eine hohe Granularität auf, damit die handelnden Personen jederzeit und gezielt genau die Informationen abrufen können, die sie gerade benötigen. Diese kollaborative Einzelumgebung bietet dabei nicht nur Stakeholdern einen Mehrwert, sondern führt auch zu mehr Resilienz. Ein Paradebeispiel hierfür ist New Orleans.
Die Küstenstadt ist von Stürmen, die aufgrund des Klimawandels zunehmend an Stärke gewinnen, besonders stark betroffen und hat bereits gravierende Einschnitte erlebt. Doch mit Meagan Williams, P.E., hat sie auch eine Stadtbeauftragte, die die Verwüstungen von Hurrikan Katrina selbst erlebt hat und sich als Urban Water Program Manager dafür einsetzt, althergebrachte Konzepte zu modernisieren und ihre historische Heimat mit datengestützten und innovativen Ideen auf die Zukunft vorzubereiten.
Gemeinsam mit ihrem Team setzt sie Hochwasserschutz-Projekte um. Dies umfasst einerseits die Einbringung von durchlässigen Bodenschichten, die das Absickern von Wasser fördern. Zum anderen legen sie aber z. B. auch Bioswales an (naturnahe Flutgräben, die Niederschlagswasser konzentrieren und Verschmutzungen herausfiltern) und schaffen Parkanlagen („Stormwater Parks“), die nach dem Prinzip einer Schwammstadt Niederschlagswasser aufnehmen und zurückhalten. Auch die Stadtverwaltung, Ingenieur- und Bauwesen und die Öffentlichkeit sind in diese Projekte eingebunden – so tragen alle dazu bei, die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und ihre Stadt für die kommenden Herausforderungen zu wappnen.
Für diese Art von Projekten eignen sich auf eine gemeinsame Datennutzung ausgelegte Plattformen mit umfassenden Lösungen, die eine einheitliche Nutzererfahrung bieten, den Teams die Möglichkeit an die Hand geben, ein Stück aus ihrer Home-Office-Isolation auszubrechen und miteinander zu interagieren, und alle erforderlichen Informationen jederzeit verfügbar halten. Der Clou hierbei ist die Cloud, in der alle Prozesse unbeeinflusst von lokalen Störfaktoren ablaufen und in der bis 2025 voraussichtlich 95 % aller Tätigkeiten erfolgen werden.
Auch Autodesk folgt diesem Trend und unterstützt Unternehmen aus Fertigung, Medien und Unterhaltung ebenso wie aus Architektur, Ingenieur- und Bauwesen (AEC) mit branchenspezifischen Cloud-Produkten dabei, innovativer, produktiver und profitabler zu arbeiten. Diese Produkte sorgen in Kombination mit verschiedenen Dienstleistungen (die „Autodesk Platform Services“, die ehemals unter der Bezeichnung „Forge“ angeboten wurden) für eine hohe Vernetzung von erweiterbaren und offenen Einzellösungen.
Durch die Zusammenführung von digitalem Design und Fertigung auf einer Cloud-Plattform können alle Stakeholder von praktisch überall aus miteinander agieren.
Das Thema Vernetzung ist so aktuell wie noch nie. Kurz nach Beginn der Corona-Pandemie gingen etwa ein Fünftel der Deutschen ihrem Beruf von zu Hause aus nach, 2021 waren es bereits 25 %. Das Gewohnte verändert sich und bedarf entsprechender neuer Konzepte, denn der moderne Arbeitsplatz ist die digitale Cloud, in der es nicht mehr von Bedeutung ist, ob die Kollegen gleich nebenan sitzen oder sich in einem fernen Teil der Welt befinden – wie der Antarktis.
Die Menschen in der Polarstation des British Antarctic Survey (BAS) erforschen die weltweiten Auswirkungen des Klimawandels. Sie sind auf eine hochrobuste Infrastruktur angewiesen, die unter anderem den extremen Umweltbedingungen standhalten muss. Hierzu hat der BAS umgerechnet etwa 349 Mio. Euro in ein neues Forschungsfahrzeug, einen Schiffsanleger sowie die Einrichtungen vor Ort investiert. Jedes Forschungsprojekt weist seine eigenen Komplexitäten auf und erfordert eine präzise Orchestrierung der einzelnen Mitwirkenden, die sich auf die ganze Welt verteilen. Die Verantwortung hierfür teilen sich die niederländische Baufirma BAM International, das schwedische Architektur- und Bauberatungsunternehmen Sweco, das dänische Ingenieurbüro Rambøll und das antarktische Team vor Ort.
Der Fertigbau findet im Vereinigten Königreich statt, denn für den Aufbau vor Ort steht nur ein kurzes Zeitfenster von Oktober bis März offen – Fehler oder fehlende Teile sind hier keine Option. Deshalb war die Cloud die Lösung der Wahl. Sie vereinfacht die Zusammenarbeit, auch wenn sich alle Beteiligten an unterschiedlichen Orten der Welt befinden, da standortunabhängig alle Daten nach Bedarf verknüpft und freigegeben werden können. Darüber hinaus greifen die eingebundenen Einzelprogramme konsequent ineinander, sodass Arbeitsabläufe von Anfang bis Ende nahtlos durchgeführt werden können.
In Zukunft steht für Kunden wie BAS die AEC-Cloud Autodesk Forma bereit, in der von der Konzeptionierung bis zum Bau sämtliche Prozessschritte abgewickelt werden können und die neue Impulse für das Building Information Modeling (BIM) setzt.
Schon Kleines kann Großes beherbergen: In den kreativen Schöpfungen der Unterhaltungsindustrie umfasst bereits eine einfache Szene eine Fülle an Daten. Entsprechend gehen die Datenmengen eines kompletten abendfüllenden Films, der sich aus tausenden solcher Einzelszenen zusammensetzt und womöglich noch Spezialeffekte enthält, weit über das Vorstellungsvermögen hinaus.
Sich diese Größenordnung vor Augen führen zu wollen, ist ebenso fruchtlos wie der Versuch, sich zu vergegenwärtigen, dass allein die Milchstraße ungefähr 100 Milliarden Sterne enthält und dabei nur eine von geschätzten 200 Milliarden Galaxien im gesamten Universum ist. Dennoch ein paar Zahlen zur Orientierung: Ein einzelner Film benötigt mitunter ein Petabyte an Speicherplatz oder umgerechnet 1.000 Terabyte. Hinzu kommen die Daten auf den zahlreichen Geräten der Aberhunderten an Menschen, die nicht vor, sondern hinter der Kamera an unterschiedlichen Standorten ihren Beitrag leisten.
Mit branchenspezifischen Cloud-Lösungen wie Autodesk Flow für den Bereich Medien und Unterhaltung lassen sich zentralisierte Asset-Management-Systeme realisieren, in denen alle Projektinformationen abgelegt sind und jederzeit abgerufen und freigegeben werden können. Dies sorgt für einen reibungslosen Projektablauf und für Kontinuität innerhalb eines laufenden Projekts.
Amazon Studios, die Produktionssparte von Amazon, verfügt bereits über ein Portfolio mit mehr als 300 Film- und Serien-Eigenproduktionen. Die bislang größte: die acht Stunden umspannende Serie Die Ringe der Macht aus J. R. R. Tolkiens Der Herr der Ringe-Universum, für die 9.000 Szenen gedreht und für deren visuelle Effekte fünf VFX-Studios angeheuert wurden.
Mit Flow können Medien- und Unterhaltungsunternehmen in Zukunft die einzelnen Räder der großen Maschine Film effektiver miteinander verzahnen und die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Produktionseinheiten vereinfachen, um den für Kreativität nötigen Raum zu schaffen und weiterhin Geschichten auf Zelluloid (beziehungsweise Datenträger) zu bannen, die noch lange im Gedächtnis bleiben.
Cloud-Plattformen vereinen in sich von Grund auf Dateninteroperabilität und Echtzeitkooperation, fördern jedoch auch den Innovationsprozess. Letzterer Fähigkeit rechnet die Unternehmensberatung McKinsey sogar einen Anteil von 75 % am Gesamtnutzen der Cloud zu. Auf den inspirierenden Austausch von Gedanken muss ebenfalls nicht verzichtet werden: Bei virtuellen Brainstorming-Sessions können sich die einzelnen Teilnehmenden an völlig unterschiedlichen Orten aufhalten.
Auch die im kalifornischen Huntington Beach ansässige Firma BBI Autosport verbindet Innovation und Fertigung bei der Entwicklung und dem Bau von Performance Parts für Porsche, die sowohl für den Einsatz auf der Rennstrecke als auch im Straßenverkehr bestimmt sind. Das kleine aber feine Team der Firma besteht aus Porsche-Begeisterten, die jedes einzelne Fahrzeugmodell in- und auswendig kennen und mit ihren innovativen Kreationen die Werkstatt zu dem machen, was sie ist. Doch auch externe Designer und Konstrukteure aus der ganzen Welt werden in die Entwicklung immer neuer Prototypen einbezogen, deren Umsetzung zur Gewichts- und Zeiteinsparung mittels 3D-Druck erfolgt.
Generatives Design kommt als weiterer Faktor ins Spiel. Damit lässt sich die Leistung einzelner Teile im Hinblick auf Geschwindigkeit und Agilität simulieren, bis die perfekte Lösung gefunden ist. Am Ende entstehen daraus Fahrzeuge, die ihresgleichen suchen. Alle diese Prozessschritte haben eines gemeinsam: Sie werden in der Cloud über die Anwendung Fusion 360 ausgeführt. Diese ist Teil von Autodesk Fusion – der Cloud-Lösung für die Fertigungsbranche.
Die Zusammenführung unterschiedlicher Arbeitsabläufe in einer gemeinsamen datengestützten Lösung führt zu mehr Effizienz, Nachhaltigkeit und Innovation. Hieraus resultiert einerseits größerer wirtschaftlicher Erfolg, andererseits die Chance, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Egal ob Unternehmensführung, Stadtplanung, Klimaforschung, Bauwesen, Film oder Teilefertigung – mittels digitaler Plattformen lassen sich nicht nur Verbesserungen erzielen, sondern gänzlich neue Wege erkunden.
Finden Sie heraus, welche Faktoren in den Bereichen Produktentwicklung und Fertigung, Architektur und Bauwesen, Videospiel- und Filmproduktion die bedeutendsten Veränderungen bewirken.