Der Holzwerkstoff wurde in den 1990er-Jahren in Europa entwickelt und erfreut sich in Nordamerika seit der Mitte der 2000er-Jahre zunehmender Beliebtheit. Das erste moderne große Holzgebäude in den USA wurde 2016 errichtet. Vorher gab es schon mehrere ähnliche Projekte in Kanada.
Auch wenn Hochhäuser aus Holzwerkstoff die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ist dieses Gebäudesystem für fast jede Gebäudeart geeignet, darunter auch große Läden, Universitätsgebäude, Sportstätten und Brücken. Im Vergleich zu Stahl und Beton hat Holzwerkstoff ein geringes Gewicht und kommt bereits auf die richtige Größe zugeschnitten und installationsfertig auf der Baustelle an. Dadurch werden die Baustellen sauberer und sicherer. Sie funktionieren ähnlich wie Fertigteilbaustellen, während Beton auf der Baustelle gegossen oder Stahl vor Ort verschweißt werden muss. In der Tragwerksplanung funktioniert Holzwerkstoff mit diversen Tragsystemen, vom einfachen Holzbalkenbau bis hin zum Fertigwandbau und diversen hybriden Stahlbewehrungen.
Seine zunehmende Beliebtheit hat der Holzbau auch seinem Status als erneuerbare Ressource zu verdanken – einem äußerst seltenen Merkmal einer Baukomponente. Hinzu kommt, dass Bäume während ihres Wachstums Kohlendioxid binden. Dies ist ein beispielhafter Vorteil von Holzwerkstoff. Darüber hinaus sind die Kohlenstoffemissionen von Holzwerkstoff bei der Gewinnung und Verarbeitung zu brauchbaren Komponenten relativ gering. Holzwerkstoff ist Gegenstand umfangreicher wissenschaftlicher Studien. Mit der Entdeckung neuer baufreundlicher Eigenschaften und Formen eröffnen sich für diesen Werkstoff völlig neue Möglichkeiten. Wobei neue Vorschriften und Gesetze dem zunehmend Rechnung tragen. Der International Building Code 2021 lässt CLT für Gebäude von bis zu 18 Stockwerken zu. Ein völlig neues Baustoffsystem schon nach kurzer Zeit in den Code aufzunehmen ist bisher einmalig.