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Placemaking ist der Prozess der bewussten Schaffung von Räumen zum Wohlfühlen, die die soziale Interaktion fördern und den Gemeinschaftssinn stärken. Ziel des Placemakings ist es, öffentliche Räume oder Flächen in einer Gemeinde zu transformieren und sie für die Menschen, die sie nutzen, funktionaler, ansprechender und anziehender zu gestalten. Damit dies gelingt, erfordert das Placemaking die Zusammenarbeit von Städteplanern (Englisch), Architekten und Mitgliedern der Gesellschaft. Gemeinsam entwickeln sie neue Konzepte für öffentliche Plätze, die die Lebensqualität für Anwohner und Besucher verbessern.
Das Placemaking als Konzept der Stadtplanung nahm seinen Anfang in den 1960er-Jahren, als urbanistische Schriftsteller wie Jane Jacobs (The Death and Life of Great American Cities) und William H. Whyte (The Social Life of Small Urban Spaces) begannen, für eine fußgängerfreundliche, gesellschaftlich wertvolle Gestaltung zu werben, die mehr auf die Bedürfnisse der Menschen statt die von Verkehr und Einzelhandel ausgerichtet ist. Diese Philosophie des Architekten Jan Gehl lässt sich auf die folgende Formel bringen: Beim Placemaking kommt zuerst „das Leben, dann die Räume, dann die Gebäude“, denn „andersherum funktioniert es nie“.
In den 1970er-Jahren entwickelte sich das Placemaking bei Landschaftsarchitekten und Städteplanern zum Mainstream bei der Schaffung von Räumen mit gemischter Nutzung – z. B. Plätze, Parks, Fußgängerzonen, Uferbereiche. Diese wurden so angenehm oder interessant gestaltet, dass sie die Menschen anzogen.
Beim Placemaking steht ein sozialer Ansatz für den städtischen Infrastrukturbau im Mittelpunkt. Es geht darum, den Gemeinschaftssinn zu fördern, stärkere kulturelle und wirtschaftliche Bindungen zwischen Anwohnern zu schaffen und die Infrastruktur nachhaltig (Englisch) zu gestalten, damit sie auch langfristig bestehen bleibt. Im Laufe der Jahre sind an die Stelle von Top-Down-Ansätzen neue, partizipativere Methoden getreten. So werden verschiedene Communitys bei der Gestaltung der Räume einbezogen, um letztlich deren Bedürfnissen und Wünschen gerecht zu werden.
Beim Community Placemaking geht es grob gesagt darum, die Umgebung so zu gestalten, dass eine Atmosphäre geschaffen wird, in der Anwohner und Besucher leichter und natürlicher interagieren können. Auf dem Land wie in der Stadt ist das Placemaking ein Planungsprozess mit Inputs aus der Community, der die folgenden Ziele verfolgt. (Anders verhält es sich bei der Immobilienentwicklung, bei der der Schwerpunkt auf der Kapitalrendite liegt.)
Einbeziehung der Community: Die Mitglieder der Community sollen aktiv in den Planungs- und Gestaltungsprozess einbezogen werden. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der Raum ihren Bedürfnissen und Wünschen gerecht wird und sie sich damit aktiv identifizieren.
Inklusivität und Barrierefreiheit: Die Räume sollen so gestaltet werden, dass sie Menschen aller Bevölkerungs- und Altersgruppen dienen, Menschen mit und ohne Behinderungen und mit unterschiedlichem Hintergrund.
Kulturelle Identität: Das kulturelle Erbe und die kulturelle Identität der Community sollen hervorgehoben werden. Dies geschieht durch die Einbeziehung von Kunst, Symbolen und lokalen Traditionen, die bei der Community Anklang finden.
Funktionelle Planung: Geschaffen werden sollen Räume, die unterschiedlichen Zwecken und Aktivitäten dienen: Zusammenkünften, der Erholung und dem Alltagsleben.
Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit: Dies wird durch die Integration von Grünflächen, nachhaltigen Materialien, umweltfreundlicher Infrastruktur, erneuerbarer Energie, Wasserschutzsystemen und anderen Elementen erreicht, die die Umweltbelastung minimieren.
Sicherheit und Komfort: Es soll eine sichere, komfortable Umgebung für alle Benutzer entstehen. Dazu wird auf angemessene Beleuchtung, Sitzgelegenheiten und Sicherheitsmaßnahmen geachtet.
Interaktive Räume: Dazu gehören Gemeinschaftsbereiche, Versammlungsstätten und Spielplätze, die die soziale Interaktion fördern.
Anpassungsfähigkeit und Weiterentwicklung: Die Planungsentscheidungen sollen Raum für Flexibilität geben, damit sich die Flächen an die wechselnden Anforderungen der Community anpassen können.
Das Placemaking ist ein partizipativer Prozess, bei dem die Community miteinbezogen wird So arbeiten Planer, Akteure der Community und lokale Behörden bei jedem Prozessschritt zusammen. Zuerst werden umfangreiche Recherchen durchgeführt. Dabei wird erkundet, was die Community wünscht. Es folgt ein iterativer Gestaltungsprozess, die Implementierung und eine fortgesetzte Bewertung.
Das Placemaking fördert die Integration, indem verschiedene Stimmen in die Planungs- und Gestaltungsprozesse einbezogen werden. Außerdem werden Räume geschaffen, die Menschen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen ansprechen. Weitere Vorteile:
Durch das Placemaking geschaffene barrierefreie Grünflächen, Gehwege und Freizeiteinrichtungen sind gut für Leib und Seele. Die Anwohner genießen einen gesünderen Lebensstil und mehr Lebensqualität.
Umweltfreundliche Elemente wie ökologische Infrastruktur, erneuerbare Energien und nachhaltige Materialien, die in der gesamten Community eingeführt werden, können die CO2-Bilanz von Tausenden oder sogar Millionen von Einwohnern drastisch verringern und sie so zu klimabewusstem Verhalten anregen, z. B. weniger Autofahren, häufigeres Laufen, Fahrradfahren und andere Veränderungen.
Gut gestaltete und lebendige Räume ziehen Unternehmen, Touristen und Investoren an, was zu einer erhöhten Wirtschaftstätigkeit führt. Höhere Immobilienwerte und mehr Geschäftschancen rechnen sich für Einwohner und Unternehmer.
Die Placemaking-Bestrebungen im ländlichen Raum würdigen und feiern oft die lokale Kultur, Geschichte und Tradition. Dadurch wird die einzigartige Identität der Community bewahrt. Der Stolz der Bürger und ihr Traditionssinn werden gestärkt.
Beim Placemaking werden häufig auch Verbesserungen der Verkehrsinfrastruktur einbezogen, damit die Räume leichter zugänglich für Fußgänger, Radfahrer und Benutzer des ÖPNV werden. So kann die allgemeine Mobilität verbessert werden, und es entstehen Alternativen zum Auto.
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In dieser Masterclass der Autodesk University wird der Frage nachgegangen, wie Entscheidungen (und scheinbar nicht getroffene) Entscheidungen bei der Entwicklung öffentlicher Räume Werte schaffen oder vernichten können – sozial, ökologisch und ökonomisch.
Die Folgen der Pandemie haben die Beziehung der Menschen zur bebauten Umgebung beeinflusst und deutlich gemacht, wo Verbesserungsbedarf besteht: zum Beispiel bei der Anpassung gesellschaftlicher Prioritäten (wie die Umwandlung ungenutzter Büroflächen in Wohnraum), der Schaffung von Räumen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden unterstützen, und der Förderung klimafreundlicher Innovationen im Bauwesen.
Wie transformiert eine weltberühmte Stadt ihre Strategie für öffentliche Infrastruktur von der Kultivierung einer malerischen Fassade in eine Erlebniswelt, von der Einwohner und Besucher beliebig profitieren können?
Das Placemaking ist ein umfassendes Konzept für die Gestaltung und Neubelebung öffentlicher Räume mit physischen, sozialen und kulturellen Elementen. Ein zentrales Merkmal des Placemakings ist die aktive Einbeziehung der Community, damit die lokale Bevölkerung wesentlich an den Entscheidungsprozessen beteiligt wird.
Die physische Gestaltung legt Wert auf Ästhetik, Barrierefreiheit, Sicherheit und Kunst im öffentlichen Raum und fördert ein Umfeld, das unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht wird. Kulturelle Identität und kulturelles Erbe werden durch öffentliche Kunst und Ausdrucksformen der lokalen Geschichte erfahrbar gemacht. Veranstaltungen und Aktivitäten bringen Menschen zusammen und tragen zu einer lebendigen Atmosphäre bei. Vernetzung, Nachhaltigkeit (Englisch), die Möglichkeiten einer Mehrzwecknutzung und eine effiziente Verwaltung sind weitere Erfolgsfaktoren, die durch die Schaffung dynamischer und integrativer Räume die Lebensqualität verbessern.
Das Placemaking beruht auf der Überzeugung, dass bei der Gestaltung und Entwicklung öffentlicher Räume das Wohl der Community im Mittelpunkt stehen sollte. Daher verfolgt es einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem die Community aktiv einbezogen wird. Dadurch wird gewährleistet, dass die gestalteten Räume den jeweiligen Ansprüchen gerecht werden.
Beim Placemaking liegt der Schwerpunkt auf Multifunktionalität: Diverse Aktivitäten und Nutzungen sollen einbezogen werden, um dynamische, anpassungsfähige Umgebungen zu schaffen. Die kulturelle und historische Identität ist ein integraler Bestandteil des Konzepts. Durch öffentliche Kunst und Gestaltung soll die lokale Identität bewahrt und gewürdigt werden. Veranstaltungen und andere Aktivitäten fördern die soziale Interaktion. Zugleich wird mit barrierefreien Zugängen und Vernetzung besonderer Wert auf Inklusivität gelegt. Nachhaltigkeit, anpassungsfähige Regulierung und fortgesetztes Feedback unterstreichen die Theorie.
Dem Placemaking kommt hohe Bedeutung zu, denn es spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Lebensqualität in Communitys. Mit seinem Schwerpunkt auf Gestaltung und aktiver Nutzung öffentlicher Räume trägt das Placemaking zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, zum Engagement in der Gemeinschaft und zum Zugehörigkeitsgefühl bei. Auch die Wirtschaftsförderung spielt eine wichtige Rolle. Durch das Placemaking sollen Unternehmen und Investitionen angelockt werden. Zugleich soll die ökologische Nachhaltigkeit durch eine gut durchdachte Gestaltung gefördert werden.
Das Placemaking bewahrt und würdigt die lokale Kultur und das lokale Erbe durch die Schaffung von Räumen, die die Identität einer Gemeinde widerspiegeln. Darüber hinaus fördert es die Sicherheit, unterstützt Bildungs- und Freizeitaktivitäten und trägt zur Resilienz der Städte bei.
Das Placemaking lässt sich in vier Kategorien unterteilen: Beim kommunalen Placemaking beteiligten sich die Einwohner aktiv an der Gestaltung und Umsetzung von Initiativen und stärken dadurch die Identität der Community; beim marktgeführten Placemaking übernehmen private Entwickler oder Unternehmen die Führung, um Räume zu schaffen, die auf den ökonomischen Erfolg und die Wirtschaftsförderung ausgerichtet sind; beim öffentlich geführten Placemaking übernehmen die Behörden die Führung bei der Planung und Entwicklung öffentlicher Räume, die den weiteren Stadtplanungszielen entsprechen; und beim institutionellen Placemaking führen Institutionen wie Universitäten oder kulturelle Organisationen Initiativen an, die an ihren jeweiligen Missionen ausgerichtet sind.
Ein interessantes Beispiel für das Placemaking ist die Transformation der New Yorker High Line. Dabei handelt es sich um eine hoch gelegene historische Güterzugtrasse auf der West Side von Manhattan, die in einen öffentlichen Park umgewandelt wurde. Im Rahmen des Projekts wurde ein brachliegender Raum in einen langgezogenen Park mit Grünflächen, Gehwegen, Sitzbereichen und Installationen öffentlicher Kunst umgestaltet.
Die High Line wird für ihr innovatives Städteplanungskonzept (Englisch) gefeiert, bei dem Natur und städtische Umgebung miteinander vereint werden. Heute ist sie ein beliebter, unverwechselbarer öffentlicher Raum für Einwohner und Besucher. Der Erfolg der High Line zeigt, wie Placemaking-Initiativen ungenutzte Flächen neu beleben können.
Der Begriff „Digital Placemaking“ bezieht sich auf die Integration digitaler Technologien in die Planung und das Erlebnis öffentlicher Räume. Im Gegensatz zum traditionellen Placemaking, das sich nur auf physische Aspekte konzentriert, nutzt das Digital Placemaking interaktive Monitore, Augmented Reality, Virtual Reality (Englisch) und andere technologische Elemente, um einem Ort mehr Qualität zu verleihen.
Dieses Konzept umfasst den Einsatz digitaler Werkzeuge für gemeinschaftliche Interaktion, zur Förderung der Konnektivität und zu Schaffung dynamischer, interaktiver öffentlicher Räume. Beispiele sind interaktive Installationen, eine intelligente Infrastruktur, digitale Kunst und mobile Apps, die zur Gesamtatmosphäre eines Ortes und zum Benutzererlebnis beitragen, so dass die physische und die digitale Welt in modernen urbanen Umgebungen ineinander übergehen.
Das ländliche Placemaking umfasst die bewussten, von den Gemeinden betriebenen Anstrengungen zur Verbesserung öffentlicher Räume in ländlichen Gebieten. Ziel ist dabei die Verbesserung der Lebensqualität für die Einwohner und die Förderung des Engagements für die Gemeinschaft. Im Gegensatz zum städtischen Placemaking, das sich häufig auf dicht besiedelte Stadtzentren konzentriert, geht das ländliche Placemaking auf die individuellen Anforderungen und Besonderheiten kleinerer Städte und Dörfer ein.
Dieser Ansatz umfasst Initiativen wie Gemeindegärten, Bauernmärkte, Installationen öffentlicher Kunst und Erholungsgebiete. Wichtige Aspekte sind Wirtschaftsförderung und die Bewahrung der lokalen Kultur und Traditionen. Die Einwohner werden in den Planungsprozess einbezogen. Durch diesen Ansatz trägt das ländliche Placemaking zum allgemeinen Wohl und zur Lebendigkeit ländlicher Gemeinden bei.
In der Städteplanung ist das Placemaking ein bewusster, kooperativer Ansatz für die Gestaltung öffentlicher Räume in Städten. Es umfasst die durchdachte Planung, Gestaltung und Verwaltung dieser Räume. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Schaffung dynamischer, inklusiver und kulturell interessanter Umgebungen. Das Placemaking geht über die herkömmliche Städteplanung hinaus, da es die Gemeinde aktiv in den Prozess mit einbezieht, die lokale Identität berücksichtigt und die Identifizierung der Bevölkerung mit ihrer Stadt fördert. Ziel ist dabei die Entwicklung öffentlicher Räume, die nicht nur die physische Umgebung verbessern, sondern die auch die soziale Interaktion, kulturelle Ausdrucksformen und das Engagement für die Gemeinschaft fördern.