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Erfahren Sie, wie boAt Lifestyle mit Autodesk Fusion die besten Audio-Wearable-Produkte und True-Wireless-Stereoprodukte in Indien entwickelt.
Alles begann mit dem Verkauf einfacher, aber robuster Ladekabel. Im Jahr 2016 stieg boAt Lifestyle in die Unterhaltungselektronikbranche ein. Seitdem verfolgt das Unternehmen die Vision, qualitativ hochwertige Produkte zu günstigen Preisen anzubieten, die auf den individuellen Bedarf des indischen Marktes zugeschnitten sind.
Die Gründer Aman Gupta und Sameer Mehta stellten fest, dass das Angebot auf Märkten wie den USA und Großbritannien und die Wünsche der indischen Verbraucher in Bezug auf Preise und Qualität weit auseinander lagen. Diese Erkenntnisse führten zur Entwicklung von strapazierfähigen Ladekabeln, die aufgrund ihrer Erschwinglichkeit und Robustheit schnell an Beliebtheit gewannen. Seitdem ist die Produktlinie von boAt exponentiell gewachsen und wurde auf Kopfhörer, True-Wireless-Ohrhörer, Earbuds, Smart Watches, Lautsprecher und vieles mehr erweitert.
Die Produktdesigns von boAt sind ebenso funktional wie stylish und haben das Unternehmen vom Anbieter für Nischen-Zubehörprodukte zu einem der wichtigsten Player im Audio-Segment gemacht. Laut IDC ist das Unternehmen in Indien die führende Marke für Audio-Wearable- und True-Wireless-Stereogeräte. Der Umsatz ist von 90 Crore (11 Millionen US-Dollar) im Jahr 2019 auf 4.000 Crore (479 Millionen US-Dollar) im letzten Jahr angestiegen.
In-House-Entwicklung von Entwürfen mit Autodesk Fusion
Bereits 2019 setzte boAt Autodesk Fusion bei den ersten In-House-Designs ein. Kleine Schritte in der Software führten irgendwann zu großen Entwicklungsprojekten. Am Anfang wurden bestehende Produkte optimiert (OEM), doch schon bald entwickelte das Unternehmen eigene Entwürfe (ODM).
Als Ayush Patel, Industriedesigner bei boAt, damals in das Unternehmen kam, konzentrierte er sich auf Farben, Materialien und Oberflächenbeschaffenheit (CMF) ebenso wie auf die Erstellung von Visualisierungen in Fusion für Marketing und Vertrieb, um das Potenzial neuer Entwürfe zu vermitteln.
Anfangs war das Unternehmen stark auf Outsourcing angewiesen, insbesondere an Hersteller in China. Doch als es zu wachsen begann, wuchsen auch seine Fähigkeiten und sein Fokus auf Originaldesigns. Mittlerweile hat der Anteil der In-House-Designprojekte bei boAt deutlich zugenommen. Ayush Patel geht davon aus, dass bis zum nächsten Jahr 30 bis 40 neue Produkte in-house mit Fusion entwickelt werden.
Ayush Patel erlernte Fusion an der Universität, und das Tool entwickelte sich parallel zu seiner Karriere weiter. Bei boAt bewies er, wie das Unternehmen mit Fusion innerhalb kürzester Zeit neue Produkte mit hohem Tempo und höchster Präzision entwickeln und fertigen konnte. Dank Fusion konnte der Entwicklungsprozess agiler gestaltet werden. Dadurch kann sich das Unternehmen schnell auf Markttrends und Verbraucherfeedback einstellen.
Erfolgreichere Geschäfte durch In-House-Designs
Eines der bedeutendsten von boAt selbst entwickelten Produkte sind die Nirvana Ion-Earbuds. Dem Team gelang es, innerhalb von anderthalb Jahren ein marktreifes Produkt zu entwerfen und herzustellen, dessen wichtigste Merkmale der Nachfrage der Verbraucher gerecht wurden. Ästhetik und Funktionalität mussten bei dem Projekt sorgfältig in Einklang gebracht werden. Die größte Herausforderung war dabei, die langlebige Batterie in eine kompakte, stylishe Form zu bringen.
Mithilfe von Fusion konnte das Entwicklungsteam Entwürfe schnell iterieren und dabei Feedback und Anpassungen in Echtzeit einarbeiten. Das Ergebnis war ein Produkt, das durch sein Look and Feel, seine hohe Leistung und den niedrigen Preis Aufsehen erregte. Dieser Entwurf bildete die Grundlage für die Entwicklung neuer Folgeprodukte: Nirvana Zenith und Nirvana Nebula.
„Da wir Nirvana Ion vollständig in Fusion entworfen hatten, konnten wir anhand derselben Skizzenlinien und Maße ganz einfach interne Spezifikationen ändern und frühere Merkmale verbessern, da uns die Grenzen bereits bekannt waren“, erinnert sich Ayush Patel. „Bei vielen unserer neuen Entwürfe können wir jetzt Elemente aus früheren Entwürfen nutzen. Da der Entwurfsverlauf in Fusion jederzeit abrufbar ist, brauchen wir nicht wieder ganz von vorn anzufangen. Ob wir etwas von vor fünf Tagen optimieren oder zu einem anderen Entwurf von vor sechs Monaten springen möchten, wir haben die Möglichkeit dazu. So können wir sofort mit dem neuen Entwurf beginnen und frühere Fehler vermeiden.“
Im Stil von Superhelden
boAt verfolgt auch innovative Ansätze durch Partnerschaften für die eigenen Produkte mit anderen Marken wie Marvel und Netflix. Bei einem kürzlich realisierten Projekt ging der Entwurf von Earbud-Hüllen mit Marvel-Themen weit über das Anwenden einer Außenschicht auf vorhandene Modelle hinaus. Vielmehr wurden die Entwürfe mit Autodesk Fusion völlig neu gestaltet, um die wesentlichen Merkmale beliebter Charaktere einzubeziehen.
„Wir konnten neue, durch die Marvel-Charaktere (wie z. B. Deadpool und Hulk) inspirierte Ideen für die Hüllen aufgreifen“, erklärt Ayush Patel. „Wir haben mit unseren bereits auf dem Markt befindlichen Modellen experimentiert. In Fusion betrachteten wir genau, was wir umsetzen konnten, ohne den Preis wesentlich erhöhen zu müssen. Und natürlich wollten wir bei der Funktionalität der Produkte auch keine Abstriche machen. In nur drei Monaten führten wir das gesamte Projekt vom ersten Entwurf bis zur Markteinführung.“
Mehr Teamarbeit dank Fusion
Laut Ayush Patel hat Fusion den Entwurfsprozess bei boAt frühzeitig transformiert. „Früher saßen wir mit einem Haufen Leute an einem Tisch und skizzierten Ideen auf Papier oder feilten gegenseitig an unseren Entwürfen. Dieser Arbeitsablauf ermöglichte nur ein begrenztes Verständnis davon, was wir erschaffen wollten“, erinnert er sich.
„Durch die Möglichkeit, als Team direkt in 3D zusammenzuarbeiten, ist unser Brainstorming-Prozess wesentlich besser und effektiver geworden“, fährt er fort. „Wenn ich einen Entwurf erstelle, dessen Ästhetik noch rudimentär ist, können sich andere Teammitglieder problemlos einschalten, um den Entwurf wesentlich realitätsnäher zu gestalten oder ein wichtiges Element zu verfeinern.“
Beispielsweise kann er einen Basiskörper in Fusion erstellen, und ein anderes Teammitglied kann sich dann einschalten und ein Merkmal dafür erstellen, beispielsweise eine Funktionstaste. Selbst wenn viele Projekte gleichzeitig in Arbeit sind, sind alle Entwürfe für alle Teammitglieder leicht zugänglich. Dadurch können alle gleichzeitig daran arbeiten. Die Entwürfe können in 3D millimetergenau angezeigt werden, was eine hohe Präzision ermöglicht.
„Wo der Eine aufgehört hat, kann der Andere so viel einfacher weiterarbeiten“, lobt Ayush Patel. „Fusion bietet uns eine unglaubliche Struktur für die effektivere Zusammenarbeit.“
Die Fertigung nach Hause holen
Doch boAt hat nicht nur die Produktentwicklung ins Haus geholt, sondern hat sich auch vorgenommen, die Mehrheit der eigenen Produkte in Indien zu produzieren. Dazu konzentriert sich das Unternehmen auf den Ausbau der lokalen Fertigung. Vor zwei Jahren wurden keine Produkte des Unternehmens in Indien gefertigt. Heute hingegen erfolgen 70 Prozent der Produktion lokal. Der Einsatz von Fusion für das In-House-Design war grundlegend für diesen Wandel, da es präzise Anpassungen und Innovationen ermöglicht, die speziell auf den indischen Markt zugeschnitten werden können.
Diese Strategie unterstützt nicht nur die indische Wirtschaft und verringert die Abhängigkeit von Importen, sondern verbessert auch die Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten des Unternehmens. Durch die Fokussierung auf die Produktion im eigenen Land mithilfe modernster Tools wie Fusion will boAt mehr Stellen schaffen, die Effizienz der Lieferketten verbessern und die eigene Position als führende indische Marke auf dem globalen Markt stärken.