Die schnelle Prototyperstellung wird meistens mit additiven Fertigungsverfahren (3D-Druck) assoziiert. Es gibt zwar auch andere Technologien für die Prototyperstellung, aber die meisten sind viel zu kostspielig und liegen damit für die schnelle Prototyperstellung außer Reichweite. Beispielsweise machen die umfangreichen Anforderungen des Spritzgussverfahrens an Werkzeuge und Einrichtung dieses Verfahren unpraktisch und teuer für die schnelle Prototyperstellung.
Die CNC-Bearbeitung (subtraktive Fertigung) kann gelegentlich für die schnelle Prototyperstellung von Bauteilen sinnvoll sein, die sich nicht so gut für die additive Fertigung eignen. Einrichtung, Betrieb und Werkzeugbestückung von CNC-Maschinen sind gegenüber 3D-Druckern jedoch generell aufwendiger. Daher werden diese nicht so oft für die schnelle Prototyperstellung verwendet.
Folglich sind viele Varianten der additiven Fertigung gleichbedeutend mit schneller Prototyperstellung. Die drei gängigsten additiven Technologien sind die Schmelzschichtung (FFF) (Englisch), die auch mit dem Markennamen Fused Deposition Modeling (FDM) bezeichnet wird; die Stereolithografie (Englisch) (SLA) und das selektive Lasersintern (SLS).
FFF/FDM ist die beliebteste Form des 3D-Drucks, da sie am einfachsten durchzuführen und am kostengünstigsten ist. Außerdem geht dieses Verfahren recht schnell, wodurch es für die schnelle Prototyperstellung geeignet ist. Bei dieser Technologie werden geschmolzene Thermoplaste in Schichten übereinander abgelegt. Dieses Verfahren ist jedoch anfällig für Oberflächenfehler. Zudem bietet es die niedrigste Auflösung und geringste Genauigkeit unter allen 3D-Drucktechnologien. Somit eignet es sich am besten für einfache Bauteile und Prototypen in der Anfangsphase.
Die 3D-Druckverfahren SLA und SLS sind beide teurer als FFF, erzeugen aber auch stärkere, funktionalere und präzisere Bauteile als FFF. Bei SLA wird eine vielseitige Auswahl von Harzen mit Lasern in Hartkunststoffteile mit hoher Auflösung und engen Toleranzen gehärtet. Dies ist ein schnelles Verfahren zum Erstellen von erscheinungsähnlichen und funktionsähnlichen Prototypen. SLS ist ein beliebtes Verfahren für die schnelle Erstellung von funktionsähnlichen und technischen Prototypen für Funktions- und Praxistests. Bei diesem Verfahren sintern Hochleistungslaser Teilchen aus vielen Arten von Pulvern zusammen, einschließlich aus Metallpulver. SLS kann außergewöhnlich starke Bauteile hervorbringen, sogar mit komplexen Geometrien und ungewöhnlichen Merkmalen.
Andere 3D-Druckverfahren für die schnelle Prototyperstellung sind das selektive Laserschmelzen (SLM), das Laminated Object Manufacturing (LOM), das Digital Light Processing (DLP) und das Binder Jetting, auch bezeichnet als Freistrahl-Bindemittelauftrag. SLM, auch als pulverbettbasiertes Schmelzen bezeichnet, ist ein weiteres additives Metallfertigungsverfahren (Englisch) zum Erstellen von Prototypen oder Produktionsbauteilen durch Schichten von Titan-, Aluminium-, Edelstahl- und anderen Metallpulvern. Die DLP-Technologie ist ähnlich wie die SLA-Technologie, ist aber schneller und billiger. Allerdings können bei dieser Technologie während des Druckens und anschließenden Härtens Tragwerke erforderlich sein. Die additive LOM-Technologie klebt Schichten aus maschinengeschnittenem Papier, Kunststoff oder anderen Materialien zusammen, um Bauteile herzustellen. Das Binder Jetting ist ein schnelles 3D-Druckverfahren, das sich für viele verschiedene Materialpulver eignet. Bei dem Verfahren werden Pulverschichten verbunden, indem diese mit winzigen Flüssigkeitstropfen besprüht werden. Die Schichten werden zusammengepresst, und die Objekte werden zum Schluss im Ofen gehärtet oder gesintert.